Happy Oscar-Wochenende! Na, wer von euch macht die Nacht auf Montag durch und jubelt mit, wenn der eigene Favorit tatsächlich eines der begehrten Goldmännchen mit nach Hause nehmen darf? Ich persönlich finde es ja ein bisschen langweilig, dass Jimmy Kimmel schon wieder durch die Show führt, aber ich hab da ja leider nicht so viel mitzureden gehabt. Naja, sei es drum. Wo ich allerdings definitiv meinen Senf dazugeben darf, ist in der Frage, welche Filme, die für «Best Piccture» ausgezeichnet wurden, meine Favoriten sind. Da ich allerdings keine grosse Lust hatte, mich durch alle dieser Filme von Beginn an durchwühlen – die Oscars gibt es immerhin schon seit 1929 –, schau ich mir einfach die Liste der Siegerfilme an, seit es mich gibt – seit 1992. In fünf Jahren können wir dann meinetwegen noch einmal miteinander reden, dann feiert die prestigeträchtige Filmpreisverleihung 100-jähriges Jubiläum. Aber soweit sind wir noch nicht. Deshalb hier meine vier Favoriten und wo ihr sie gucken könnt, um euch das Warten aufs nächste «Best Picture» zu versüssen.
1. Braveheart (zu sehen auf Disney+)
Mel Gibson erhielt zum Teil harsche Kritik für seinen schottischen Akzent, den er im Film «Braveheart» als William Wallace zum Besten gibt – oder zum Schlechtesten, je nachdem, wie man es nimmt. Mein Herz hat der Film, der an den Oscars 1996 zum «Best Picture» ernannt wurde, definitiv erobert. Die Landschaft, die bildgewaltig in Szene gebracht wird, hat keine Special Effects nötig, denn die schottischen Highlands sind atemberaubend. Und die Geschichte, die von wahren Begebenheiten inspiriert wurde, ist einfach nur herzzerreissend. Obwohl der Blockbuster drei Stunden geht, ist er extrem kurzweilig. Also ich persönlich hab nach dem Film ja selbst den Drang verspürt, im Kilt mit bemaltem Gesicht und Schwert in der Hand für die Freiheit Schottlands zu kämpfen!
2. Gladiator (zu sehen auf Amazon Prime Video)
Betrachtet man Film eins und zwei dieser Liste, könnte man glatt auf die Idee kommen, dass ich ein Fan von Historiendramen bin. Und damit würde man in der Tat richtig liegen. Gladiator spielt zur Zeit, als in den grossen Arenen, insbesondere dem Kolosseum in Rom, noch Gladiatoren-Kämpfe stattfanden. Wer hätte es gedacht, bei dem Filmtitel?! Maximus, einst ein angesehener Feldherr, wird von einem Sklavenhändler gefangen genommen und muss als Gladiator kämpfen – vor den Augen des Mannes, der seine Familie töten liess und ihn eigentlich auch aus dem Weg haben wollte. Ihr könnt euch wohl denken, dass die Geschichte nicht gut endet. Für keinen der Beteiligten. Für Hauptdarsteller Russel Crowe endete die Story jedoch ziemlich gut, denn er wurde für seine Rolle als bester Hauptdarsteller mit einem Oscar im Jahr 2001 ausgezeichnet. Und lieferte im nächsten Jahr direkt das nächste «Best Picture» an die Academy of Motion Picture Arts and Sciences…
3. A Beautiful Mind (zu sehen auf Netflix)
Der Grat zwischen Genie und Wahnsinn ist häufig schmaler, als einem lieb ist. Das wird im Film «A Beautiful Mind» deutlich, in dem – Achtung, Spoiler! – der hochbegabte John Nash – gespielt von Russel Crowe – sein Leben der Wissenschaft widmet, ohne zu wissen, dass er unter einer schizophrenen Psychose leidet. Die Geschichte des Films basiert auf der wahren Lebensgeschichte des Genies John Forbes Nash Jr., der tatsächlich schizophren war und deshalb für lange Zeit in seinem Leben nicht weiter forschen und unterrichten konnte. In den 1990er Jahren ging es ihm jedoch besser und er erlangte einiges an seinem alten Ansehen zurück. 1994 gewann Nash dann sogar einen Nobelpreis in Wirtschaftswissenschaften. Der Film gewann 2002 den Oscar für «Best Picture», eine Auszeichnung, die der 1928 geborene Nash noch erleben durfte.
4. Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs (zu sehen auf Amazon Prime Video)
Was hat die Trilogie von «Der Herr der Ringe» Anfang der 2000er Jahre für einen immensen Hype ausgelöst. Ja, auch ich war diesem verfallen, habe den ersten Teil «Die Gefährten» wer weiss wie oft im Kino gesehen – damals war es ja noch bezahlbar und man musste keine halbe Niere verkaufen, um ein Kinoticket mit Popcorn und Getränk zu kaufen. Zum Glück, denn sonst wäre es finanziell wohl knapp geworden, denn so oft, wie meine Schwester und ich den Film sehen wollten, hätten unsere Eltern wohl Insolvenz anmelden müssen. Und ich durfte damals ja schliesslich nicht ohne Begleitung eines Erwachsenen in den Film. Anyway: Obwohl auch «Die Gefährten» und «Die zwei Türme» für «best Picture» in den Vorjahren nominiert waren, musste erst der König 2004 zurückkehren, damit «Der Herr der Ringe» einen Schatz, äh, Oscar bekommen durfte. Den hat Peter Jackson hoffentlich nicht in den Schicksalsberg geworfen, sondern stolz daheim aufgestellt. Eines haben der eine Ring und der Oscar aber sicherlich gemeinsam: Sie haben «Der Herr der Ringe» unsterblich gemacht.