Für einen Tag mal jemand anderes sein. Das klingt eigentlich recht verlockend, oder? Vor allem, wenn man sich die Person aussuchen könnte. Ein neues Körpergefühl, die Welt wortwörtlich durch die Augen eines anderen Menschen sehen. Im Film «It’s what’s inside», der jetzt auf Netflix läuft, ist die Forschung schon weiter, als sie in der Realität bisher ist. Und eine Gruppe Freunde kommt für einen Bachelor-Abschied zusammen, um zu essen, zu feiern, sich wieder einander anzunähern. Wie nah sie sich aber wieder kommen, hätten sie sich wohl nicht zu träumen gewagt. Denn als Forbes, der jahrelang der Aussenseiter der Clique war, ein Gerät mitbringt, welches den Freunden erlaubt, ihren Geist in den Körper eines anderen Anwesenden zu transportieren, sind manche zunächst skeptisch, andere finden die Idee brillant. Was zunächst nur ein kurzer Tausch für ein paar Sekunden wird, wird plötzlich zu langen Minuten, Stunden. Damit alles etwas spannender wird, sagen sie sich gegenseitig nicht, wer in wessen Körper steckt, sondern müssen es herausfinden. Doch wer will schon entdeckt werden?
Mit der Zeit verschwimmen Moralvorstellungen, Ehrlichkeit spielt keine Rolle mehr. Denn wenn man im Körper eines anderen ist und niemand weiss, in WELCHEM Körper man steckt, kann man im Prinzip mit allem davon kommen, richtig? Natürlich kann das Ganze nicht gut gehen und es kommt zu so mancher Komplikation.
«It’s what’s inside» ist ein Psychothriller, den ich so ehrlich gesagt noch nicht gesehen habe. Er stellt das Publikum vor existenzielle Fragen. Was ist wichtiger, der Körper oder der Geist? Kann das eine ohne das andere Leben? Und wann fängt Fremdgehen an? Im Kopf, mit dem Körper? Was würdet ihr machen, wenn ihr für einen Tag im Körper einer anderen Person sein könntet, und im besten Fall niemand weiss, dass ihr es seid? Ich würde wahrscheinlich einfach sämtliches ungesundes Zeug essen. Wäre ja am nächsten Tag nicht mein Körper, der das Fett auf den Hüften hat, hehe
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- Streaming-Kolumne: «It's what's inside»
Es kommt auf die inneren Werte an, heisst es oft. Doch was ist wichtiger, Körper oder Geist?
ImagoVon san am 1. November 2024 - 17:03 Uhr