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  4. «Inside Out 2»: Das Chaos im Kopf macht ein bisschen mehr Sinn
Siljas (Film-)Klappe

Chaos im Kopf

«Inside Out» war schon damals ein riesiger Erfolg. Dementsprechend hohe Erwartungen hatte man – und auch ich – an den zweiten Teil «Inside Out 2», der jetzt auf Disney+ verfügbar ist. Hier sind meine Gedanken dazu – wenn ich es denn schaffe, diese zu ordnen.

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Manchmal herrscht im Kopf Chaos, zu viele Emotionen auf einmal wollen die Kontrolle übernehmen.

Manchmal herrscht im Kopf Chaos, zu viele Emotionen auf einmal wollen die Kontrolle übernehmen.

freepik

Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte: Wir alle haben hin und wieder mit unseren Emotionen zu kämpfen. Es ist nicht immer einfach, diese zu kontrollieren oder in Worte zu fassen, warum wir uns wie fühlen. Mit «Inside Out 2» hat Pixar unsere Protagonistin Riley aus dem ersten Teil «Inside Out» in die Pubertät begleitet. Und mit der Pubertät ziehen eine ganze Reihe neuer Emotionen in Rileys Kopf ein.

Sie sieht sich plötzlich mit Situationen konfrontiert, die ihr peinlich sind. Sie ist gelangweilt – oder spielt das zumindest vor. Und vor allem beginnt sie, alles zu zerdenken. Ein worst-case-scenario aufzubauen. Angstzustände zu entwickeln.

Der Film wirft mich emotional aus der Bahn

Ich dachte zu Beginn des Films: Was kann schon schlimmer als der Tod von Bing Bong im ersten Teil sein? Ich war nicht darauf gefasst, dass der zweite Teil mich emotional so mitnehmen würde. Nein, keine Angst, es stirbt niemand. Aber wenn man tagtäglich mit dem Chaos im eigenen Kopf kämpft und dann einen Einblick bekommt, wie es da oben aussieht und wie die einzelnen Emotionen miteinander kämpfen oder zusammenarbeiten und starke Emotionen entscheiden wollen, wer ich zu sein habe, obwohl ich das vielleicht eigentlich gar nicht bin und gar nicht sein will, aber ich nicht weiss, wie ich dagegen ankämpfen soll  – puh. Damit hatte ich nicht gerechnet. Und die Freundschaft zwischen Riley und ihren zwei besten Freundinnen? Das ist etwas, was sich wohl jedes Kind, jeder Teenager und vielleicht auch so mancher Erwachsener wünscht. 

In vielerlei Hinsicht ist «Inside Out 2» nicht wirklich revolutionär. Er gleicht in einigen Aspekten stark dem ersten Teil. Was ja Sinn macht, bedenkt man, dass es nach wie vor um Rileys Emotionen geht. Aber dann wiederum bin ich der Meinung, dass der Film jungen Menschen, die plötzlich Veränderungen an und in sich spüren, vielleicht besser nachvollziehen können, was mit ihnen passiert, wenn sie den Film schauen. Genauso wie der erste Teil in der Kinderpsychologie inzwischen enorm wichtig geworden ist. Wir können nicht immer kontrollieren, wie wir uns fühlen. Aber wir können lernen, mit unseren Emotionen umzugehen. Unsere Emotionen bestimmen nicht immer, wer wir sind. Es ist nicht immer leicht, richtig zu entscheiden, welche Emotion in welcher Situation angebracht ist, aber wir können lernen. Und wenn wir herausfinden, was für eine Person wir sein wollen, dann finden wir auch heraus, welche Emotion am Hauptdrücker in unserem Kopf sitzen soll. Und vielleicht – nur vielleicht – schaffen wir es dann, ein bisschen Ordnung in das Chaos in unserem Kopf zu bringen.

Von san am 27. September 2024 - 14:27 Uhr