Viele haben vor einigen Jahren die Serie «How I Met Your Mother» geschaut und erinnern sich wohl noch gut an Barney Stinson, den Frauenhelden mit seinem ominösen Playbook, in dem alle Regeln und Anleitungen der Verführung stehen und mit welchen Spielchen und Tricks man Frauen am besten dazu bringt, mit einem zu schlafen. Für Barney laufen die Methoden mit seinem Playbook sehr gut, er ist der Meister der One Night Stands und hat auf Gefühle und Beziehung keine Lust.
Jetzt hat Netflix mit dem neuen Film «Players» das Playbook im Prinzip wieder zum Leben erweckt, aber etwas gender-gerechter gemacht. Im Fokus des Films steht Mackenzie, genannt Mack, die mit ihren Freunden Abend für Abend von Bar zu Bar zieht und Personen für einen kurzen nächtlichen Bettspass aufreisst. Dafür hat die Gruppe verschiedene Tricks, mit denen sie der auserwählten Beute etwas vorspielen und damit beinahe jedes Mal erfolgreich sind. Alles ändert sich, als Mack mit dem attraktiven Nick im Bett landet und merkt, dass sie es satt hat, immer nur schnelle, unbedeutende Affären für eine Nacht zu haben. Und so beschliesst sie, die Regeln zu brechen. Statt einen Plan für einen One Night Stand, erstellt sie mit ihren Freunden einen völlig neuen Plan, der das komplette Gegenteil von dem ist, was die Gruppe bisher abzog.
Mit Tom Ellis in der Rolle des begehrten Nick hat Netflix die perfekte Besetzung gefunden. Immerhin spielte er bisher erfolgreich in der Serie «Lucifer» den Meister der Unwiderstehlichkeit höchstpersönlich. Kein Wunder also, dass Mack hinter ihm her ist.
Ansonsten ist der Film meiner Meinung nach seichte Unterhaltung. Nicht schlecht an sich, vor allem erfrischend, dass es nicht ein Mann ist, der seine «Beute» nur als genau das sieht, sondern auch eine Frau, die Männer für den schnellen Spass ausnutzt. Besonders tiefgründig und intellektuell anspruchsvoll ist der Film jetzt aber nicht unbedingt. Dadurch, dass er ziemlich vorhersehbar ist, kann man den Film aber ohne Weiteres nach einem langen Arbeitstag schauen, ohne sich gross konzentrieren zu müssen und trotzdem ohne Probleme folgen zu können. «Players» ist einfach eine ganz normale Rom-Com nach Textbuch – was zu einem Film über Verführung nach Textbuch eigentlich noch gut passt. Und wie hätte es auch anders sein können, dass der Streifen am Valentinstag veröffentlicht wurde? Ob man nur nach Hook-ups sucht, sich die grosse Liebe wünscht oder mit eben jener gemütlich auf dem Sofa sitzt – der Film bietet jedenfalls für alle was. Solange man kein Problem mit Kitsch und Klischees hat.