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  4. Streaming-Kolumne: «The Instigators» und die Frage: Was war genau das Ziel dieses Films?
Siljas (Film-)Klappe

Zwei Unruhestifter – und meine Frage nach dem «Warum»

Matt Damon hat einen neuen Film. Diesmal nicht mit seinem besten Freund Ben Affleck, sondern dessen kleinem Bruder Casey. «The Instigators» begleitet einen Ex-Marine und einen Kleinkriminellen auf ihrem hoffnungsvollen Weg zum grossen Geld.

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Hier scheint ein Raubüberfall gelungen zu sein – im Gegensatz zu jenem im Film «The Instigators».

Hier scheint ein Raubüberfall gelungen zu sein – im Gegensatz zu jenem im Film «The Instigators».

imago images/YAY Images

Heist-Movies, oder Gaunerkomödien, wie beispielsweise «Ocean’s Eleven», «Red Notice», «Army of Thieves»  oder «Lift» sind super. Also in meinen Augen zumindest. Spannend, lustig, unterhaltsam. Was will man mehr? Vor allem, wenn die Kleinkriminellen am Ende gewinnen und den eigentlichen Bösewichten all ihr Geld und ihre Macht nehmen. Ja, genau, ganz im Stil von Robin Hood. Vielleicht hat mich der Disney-Film zu sehr geprägt, weshalb ich Fan von dieser Art von Film bin. Sei es drum. 

Als ich Werbung für «The Instigators» auf einem Bus in London sah und dort gezeigt wurde, dass Matt Damon und Casey Affleck mitspielen, hab ich sofort gewusst: Den Film muss ich schauen. Ein Film über zwei Unruhestifter? Klar. Matt Damon mal wieder in einer solchen Rolle, nachdem er schon einer meiner Lieblingscharaktere in «Ocean’s Eleven» war? Umso besser. Damon und Affleck (Casey, nicht Ben) planen zusammen einen Überfall. Affleck, um einfach an Geld zu kommen, Damon, um seine Schulden zu bezahlen und ohne Scham seinen Sohn sehen zu können. In der Theorie geht der Plan auf – wie er es ja immer tut. Nur in der Praxis hapert es – wie auch so oft. Allerdings nicht unbedingt, weil die beiden zu trottelig sind, sondern weil sie einmal mit einem Trottel arbeiten müssen und einmal schlicht nicht nachdenken. Okay, vielleicht scheitern sie doch, weil sie Trottel sind. Hilfe bekommen sie bei dem ganzen ausgerechnet auch noch von der Therapeutin von Matt Damons Charakter. Ihr Ziel: Den korrupten Bürgermeister, gespielt von Ron Perlman, auszurauben. Dem gefällt das logischerweise gar nicht und, skrupellos wie er ist, ist er bereit, über Leichen zu gehen, um sein Geld zu schützen. 

Der Film ist an sich nicht schlecht. Das geb ich zu. Hat ja auch eine grossartige Besetzung. Aber ich habe, glaube ich, vor allem zwei grosse Probleme mit dem Film. Das eine Problem: Warum hat es den Film wirklich gebraucht? Am Ende sind wir nämlich nicht weiter und das Ganze fühlt sich irgendwie ein bisschen nach Zeitverschwendung an. Obwohl hier und da mal ein kleiner Lacher drin ist. Ich bin nicht wirklich überzeugt – aber macht euch selbst ein Bild, der Film ist auf Apple TV+ zu sehen. Vielleicht hatte ich auch einfach zu hohe Erwartungen. Und das zweite, in meinen Augen grössere Problem: Warum bitte hat Alfred Molina nur eine so kleine Rolle? 

Aber ja, vielleicht will der Film am Ende nur zeigen, dass selbst der beste Plan nicht immer gelingt. Dass Gauner am Ende eben doch gefasst werden und im Gefängnis landen. Aber ich frage mich doch ein bisschen: Was war das Ziel dieses Films? Wenn ihr eine Ahnung habt: Ich bin offen für Ideen!
 

Von san vor 2 Stunden