Auf einem Alpenpass im Grenzgebiet von Deutschland und Österreich liegt eine makaber in Szene gesetzte Leiche. Aus beiden Ländern wird ein Polizist abkommandiert. Die engagierte Ellie Stocker (Julia Jentsch) aus München stürzt sich voller Elan in die Ermittlung. Ganz anders der Salzburger Kollege Gedeon Winter (brillant gespielt von Nicholas Ofczarek): Der kettenrauchende, daueralkoholisierte Zyniker ist der wohl kaputteste Kommissar, den die Serienwelt je gesehen hat.
Bei der Ausgangslage sind die Parallelen zu «Die Brücke» offensichtlich und von den Machern beabsichtigt. Nach ein paar finsteren Szenen löst sich «Der Pass» aber von seinem dänisch-schwedischen Vorbild und erzählt seine eigene wendungsreiche Geschichte. Es folgen weitere Morde, wobei die Querelen zwischen den ungleichen Ermittlern die Handlung geschickt vorantreiben. Und dass die Täterfindung einem unkonventionellen Krimikonzept folgt, macht den «Pass» zu einem Muss für jeden Fan düsterer Produktionen.
Von der Funktion «Intro überspringen» ist übrigens in allen acht Folgen abzuraten: Der Vorspann ist kurz, mystisch und untermalt von Hans Zimmers melancholischen Klängen.
Krimiserie, D/A 2019; seit dem 25. Januar 2019 bei Sky Show