Die Einschaltquoten schlugen geradewegs durch den Sargdeckel. Von der ersten Folge an bescherte «Der Bestatter» dem Schweizer Fernsehen Traumzahlen von 40 Prozent und darüber.
Das brachte erfreuliche Einnahmen aus TV-Werbung und Product Placement mit sich. Und noch viel mehr: SRF wertet den Mordserfolg als Meilenstein in der Geschichte seines Serienschaffens, als Voraussetzung für eine intensive Fiktion Entwicklung und weitere Eigenproduktionen wie «Wilder».
Star der Serie ist Mike Müller, 55, als Aargauer Bestatter Luc Conrad: ein ehemaliger Polizist, der es einfach nicht lassen kann, sich in die laufenden Ermittlungen einzumischen. Müller initiierte dann auch den Entscheid, die Krimiserie nach Staffel 7 zu beerdigen.
Kam der Schlussakt zu früh? War die Zeit doch noch nicht gekommen? Zumindest blieb Müller die Gewissheit, «die Zitrone nicht ganz ausgequetscht zu haben».
Sieht man heute das Gesamtwerk nochmals durch, fällt auf: Gerade die erste Staffel tat sich eher schwer. Holprige Dialoge, unbedarft chargierende Schauspieler, tendenziell verschwurbelte Handlungen.
Doch dann ging’s zügig aufwärts, die Serie erreichte mit der fünften Staffel einen Höhepunkt. Der Mut, den Bösewicht gleich zu Beginn zu demaskieren, machte sich bezahlt. Die Staffeln 6 und 7 bestachen dann wieder durch solides, konventionelleres Krimihandwerk.
Bei Sky Show lassen sich nun sämtliche sieben Staffeln abrufen. SRF kassiert Lizenzgebühren dafür und holt so auch einen Teil der Produktionskosten (714 000 Franken pro Folge) wieder herein. Konsequenterweise verzichtet SRF darauf, den «Bestatter» in der eigenen Mediathek kostenlos anzubieten.
Irgendwie schade: Der Streamingdienst Sky Show hat nur die hochdeutsch synchronisierte Fassung im Angebot.
«Der Bestatter», Krimiserie (CH 2013-2019); Skyshow, Staffeln 1-7 (komplett)