Der durchschlagende Erfolg der Comedyserie «The Kominsky Method» im letzten Jahr kam für viele überraschend. Auch Sitcom-Schöpfer Chuck Lorre hätte wohl nicht damit gerechnet. Nachdem er für seine populären Sitcoms wie «Two and a Half Men» und «The Big Bang Theory» zwar gefeiert, aber nie ausgezeichnet wurde, erhielt er ausgerechnet mit der Serie über zwei alte Knacker seinen ersten Golden Globe. Und das völlig zu Recht. Sandy Kominsky (Michael Douglas) war einst ein gefeierter Hollywoodstar. Mit Betonung auf «war». Heute hält er sich als Schauspiellehrer über Wasser.
Bei seinem Freund und Agenten Norman (Alan Arkin) lässt er regelmässig seinen Frust ab. Und wie sich die beiden mürrischen Charakterköpfe Folge für Folge über zu viele Beerdigungen, aufdringliche Witwen und Prostata-Untersuchungen echauffieren, ist wirklich grosses Kino. Darum folgt nun Staffel zwei für die beiden, und die Vorzeichen verheissen Gutes. Norman scheint den Tod seiner geliebten Ehefrau überwunden zu haben, denn er bändelt mit Madelyn an – gespielt von der umwerfenden Jane Seymour. Mit Madelyn hatte Norman eine heisse Affäre in den wilden Sechzigern. Michael Douglas’ Figur Sandy Kominsky erlebt ebenfalls ein brisantes Wiedersehen: Seine Ex-Frau Ruth taucht auf.
Auch diese Besetzung ist oscarreif: Kominskys Verflossene spielt keine Geringere als Kathleen Turner. Mit ihr zelebrierte Michael Douglas 1989 im «Rosenkrieg» die wohl spektakulärste Trennung aller Zeiten. Danny DeVito, der damals den Scheidungsanwalt spielte, hatte bereits in Staffel 1 von «The Kominsky Method» seinen Auftritt: In einer der wohl lustigsten und irrsten Szenen mimte er Kominskys Urologen. Seither wissen wir: Keiner zieht Gummihandschuhe so flott an wie Danny DeVito.
«The Kominsky Method», Comedyserie (USA 2019), 2. Staffel, ab 25.10. bei Netflix.