Es ist eine der härtesten und spektakulärsten Sportarten der Welt: Hike and Fly. Und die X-Alps sind die Königsdisziplin. In Salzburg starteten am 16. Juni 32 Athleten aus 20 Nationen, um möglichst schnell die 1138 Kilometer Luftlinie quer durch die Alpen bis nach Monaco zurückzulegen.
Nur mit dem Gleitschirm oder zu Fuss: Die Benützung anderer Transportmittel ist verboten, und in der Nacht muss geruht werden. Neben Ausdauer und fliegerischem Können entscheidet auch die Taktik das alle zwei Jahre stattfindende Rennen. Seit die X-Alps 2003 erstmals durchgeführt wurden, gewann stets ein Schweizer, die letzten fünf Mal Chrigel Maurer.
Und der Adler von Adelboden BE gilt auch dieses Jahr als Topfavorit. Mit bereits fünf Triumphen im Gepäck fliegt es sich natürlich einfacher. «Nach dem ersten Sieg hat der Druck enorm abgenommen, das ist schon sehr angenehm», bestätigt der 36-jährige Maurer.
Besteht seine Strategie also aus noch mehr Risiko? «Aus Erfahrung weiss ich, dass sich Fehler nie ganz vermeiden lassen. Doch es ist effizienter, etwas auszuprobieren, als immer möglichst sicher zu fliegen.»
Er könne nun also «all in» gehen: «Wenn etwas gelingt, bin ich richtig schnell, und wenn ich verliere, habe ich ja noch die fünf Titel – das gibt mir Gelassenheit. Ich freue mich sehr auf dieses Pokerspiel!» Um sein Wissen und vor allem seine zwanzigjährige Erfahrung weiterzugeben, hat der Berner Oberländer eine Academy gegründet: «Die Jungen müssen ja nicht die gleichen Fehler machen wie ich!»
Sein Knowhow hat bereits gefruchtet, am Rennen sind auch zwei seiner Schüler mit dabei: Patrick von Känel, 24 als Rookie-Pilot und Sepp Inniger, 23, als Supporter. Doch ob das reicht, um Chrigel Maurer bis nach Monaco auf den Fersen beziehungsweise am Schirm zu bleiben?
«X-Alps» (Hike & Fly); vom 16. – 22. Juni (Mit Live Tracking. Später als Aufzeichnung); auf Red Bull TV und redbullxalps.com
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