Üblicherweise sieht mein Sportprogramm ziemlich einfach aus: Ich gehe joggen. Hauptsächlich für das gute Gewissen (und die Schokoladenmengen, die mit fallenden Temperaturen langsam aber sicher wieder steigen). Auch SparkCycle – quasi eine Party auf dem Spinningrad – habe ich im Rahmen der #StyleMuscleHustle bereits getestet. Vor dem «Veloburn»-Training graute es mir trotzdem schon vorab ein bisschen. Allein der Name klingt aggressiv und schmerzhaft. Und der erste Eindruck täuscht keineswegs.
Das Velocity Studio am Bahnhof Enge hat ganz frisch eröffnet. Zwei weitere Standorte befinden sich an der Hardbrücke in Zürich und am Bahnhof Zug. So kann man jeweils von der Bahn aus direkt ins Training springen. Ziemlich praktisch. Vor allem für mich, denn als ich für mein Probetraining in Enge ankomme, regnet es draussen in Strömen. Die Tropfen, die ich trotzdem abbekommen habe, vertuschen den Angstschweiss auf meiner Stirn. Der hat übrigens einen guten Grund, denn als investigative Journalistin habe ich vorab selbstredend recherchiert, was mich erwartet:
Panik auf dem Spinningrad
Veloburn ist ein Intervalltraining auf dem Spinningrad, das, naja, eben die Muskeln zum brennen bringen soll. Dazu gibt es laute Musik, Diskobeleuchtung und etwas, das mich wahnsinnig beunruhigt: Bei den Kursen wird die eigene Leistung – also Geschwindigkeit, verbrauchte Energie und die erzeugte Wattzahl – auf einem Board abgebildet. Mit dem eigenen Namen daneben. Ganz vorne, riesengross und für alle sichtbar. Und als wäre das noch nicht genug, wird aus diesen Daten direkt noch eine Rangliste erstellt und man kann bereits während des Trainings sehen, wie gut (oder eben schlecht) man dabei ist. Na super.
Front Row Erschöpfung
«Oh, hi! Dein Bike ist ganz vorne, direkt vor dem Instructor!» So begrüsst man mich im Velocity Studio und ich will eigentlich direkt wieder gehen. Aber wie gesagt, es regnet in Strömen. Ich ziehe mich also widerwillig um und begebe mich in den abgedunkelten Kursraum. Besagter Instructor, Leticia, begrüsst mich mit so viel Power, dass ich mir sicher bin, dass sie allein dabei schon mehr Kalorien verbrennt als ich den ganzen Tag über. Sie hilft mir bei der richtigen Einstellung von Sitz und Lenker des Bikes und nach einer kurzen Erklärung schaffe ich es in Eigenleistung, meine Spinning-Schuhe in die Pedale zu klicken. Ob man das macht, damit niemand während der folgenden 45 Minuten panisch wegrennen kann? Wundern würde es mich nicht, denn Leticia verlangt viel. Sie gibt den Widerstand vor, den man am Rad einstellen soll, und auch direkt noch die Umdrehungen pro Minute, die «angebracht» sind. Ich schwitze nach gefühlt 30 Sekunden. Nach zehn Minuten merke ich, wie ein Schweisstropfen von meiner Stirn tropft. Und immer mal wieder denke ich «Ich habe mich ganz sicher verhört, das KANN sie nicht ernst meinen.» Tut sie doch. Aber ich halte durch, vor allem durch den Beat der Musik, der mich antreibt. Und ich wage sogar ab und an einen Blick auf das Veloboard, das ziemlich präsent an der Wand vor mir angebracht ist. Achtung, jetzt kommt die grosse Überraschung: Ich halte mich relativ stabil auf Platz 3! Nach 45 Minuten sind meine Muskeln definitiv am brennen und ich vollkommen verschwitzt, ausser Atem, aber auch ziemlich happy.
Mein Fazit ein Tag nach dem Training: Mein Muskelkater erinnert mich noch ziemlich deutlich an die Anstrengungen von gestern, mein gutes Gefühl allerdings auch. Wer nach einem effektiven Workout sucht, bei dem man sich richtig verausgaben kann, ist bei Veloburn genau richtig. Oh, und nur so am Rande: Im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass man die Anzeige auf dem Board optional ausschalten kann.
Ihr wollt es selbst probieren? Hier könnt ihr eure Stunden buchen!