Für die einen sind es die blühenden Krokusse auf den Wiesen, für die anderen die ersten Erdbeeren – farbenfrohe Zeichen, dass der Frühling kommt. Aber Moment mal, Erdbeeren? Was haben die bereits jetzt in den Regalen von der Supermärkte zu suchen? Die haben doch erst im Sommer Saison, oder? Genau! In der Schweiz können Erdbeeren frühestens im Mai geerntet werden. Alles, was ihr davor in den Läden seht, hat einen weiten Weg hinter sich.
Durstiges Früchtchen
Damit sie richtig prall und saftig werden, brauchen Erdbeeren extrem viel Wasser – ungefähr 280 Liter, um ein Kilo Früchte reifen zu lassen. Im letzten Jahr haben wir laut Daten von Statista 14.000 Tonnen Erdbeeren importiert. Der grösste Teil kam – und kommt auch in diesen Sommer wieder – aus Spanien. Und da gibt es ein kleines Problem: Um den hohen Wasserbedarf der Pflanzen zu decken, müssen dort immer mehr und tiefere Brunnen gebohrt werden. Als Folge sinkt der Grundwasserspiegel ab, was sich wiederum negativ auf die Umwelt auswirkt.
Ein beliebtes Anbaugebiet für Erdbeeren liegt nämlich im Süden von Spanien, in der Nähe eines Nationalparks. Der ist für viele Tierarten das reinste Paradies, weil das ganze Jahr über ein feucht-warmes Klima herrscht. Da aber so viel Wasser für den Erdbeeranbau aus dem Boden gezapft wird, droht der Nationalpark auszutrocknen und der Lebensraum vieler Tiere zu verschwinden.
Der Versuchung widerstehen
Abgesehen von dem krassen Wasserverbrauch und dem weiten Transportweg, der unnötiges CO2 verursacht: Wenn wir ganz ehrlich sind, schmecken selbst die spanischen Erdbeeren noch nicht richtig nach Sommer. Versucht deshalb, eure Lust zu zügeln und auf die richtig süssen Früchte im Juni oder Juli zu warten – der Umwelt und euren Geschmacksnerven zuliebe!