Es ist Zeit, wieder mal über den Desser-Hit unserer Gross- und Urgrossmütter zu reden. Rumtopf heisst er und besteht aus Beeren und Früchten, die in Rum konserviert werden und so den Geschmack des Sommers in den Winter retten. Auf die Schnelle geht das nicht, der Rumtopf muss reifen – in der Adventszeit ist es dann soweit. Die beschwipsten Früchtchen passen hervorragend zu Glacé, Biskuits, Kuchen, Vanillecreme und geschlagenem Rahm, schmecken aber auch alleine sensationell.
Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen
Sind die hiesigen Erdbeeren reif, ist der Zeitpunkt gekommen, um mit dem Rumtopf loszulegen. Dafür brauchts ein Gefäss aus Steingut, das mit einem Deckel verschliessbar ist. Und braunen Rum, der mindestens 54 Prozent Alkohol hat, aber auch nicht zu stark ist (Stroh-Rum eignet sich nicht). Es muss aber nicht die teuerste Flasche sein.
So gehts!
Wie bereits erwähnt, beginnen wir beim Rumtopf mit den Erdbeeren. Die müssen reif sein und viel Aroma haben, aber keine Druckstellen. Das gilt übrigens auch für die anderen Beerensorten und Früchte, die in den Topf kommen. Also: 1 Kilo Erdbeeren in den Steinguttopf legen, zirka 400 g Zucker darüber streuen, einen halben Tag ziehen lassen, damit der Zucker sich auflöst, mit Rum auffüllen, bis die Beeren bedeckt sind. Dann einen Teller drauflegen, damit die Früchte unten bleiben. Aufbewahrt wird der Topf im Keller oder in einem kühlen Raum. Hat die nächste Beere oder Frucht Saison, kommt eine weitere Schicht in den Topf und wird mit Rum aufgegossen, so dass alles bedeckt ist. Zum Einlegen eignen sich: Brom- und Stachelbeeren, Pfirsiche, Aprikosen, Zwetschgen. Auch Kirschen, die aber unbedingt entsteint werden müssen, sonst fangen sie an zu schrumpeln. Blau- oder Johannisbeeren mit einer Stecknadel anstechen, damit der Rum eindringt. Weiterer Tipp: Die Früchte nicht zu klein schneiden, sonst werden sie matschig.