Um es vorab zu klären: Glutamat ist nicht nur reine Chemie. Der Stoff kommt ganz natürlich in vielen Lebensmitteln vor. Oft in Fleisch oder Milchprodukten wie Roquefort oder Parmesan. Die Liste ist endlos lang. Und was von Natur aus so oft vorkommt, kann ja gar nicht so ungesund sein, oder? Auch unser eigener Körper stellt Glutamat her. Das nennt sich jedoch endogenes Glutamat. Jenes, was wir essen, ist externes Glutamat. Und genau dieses externe Glutamat setzen wir als Geschmacksverstärker ein.
Ist der schlechte Ruf ungerechtfertigt?
In den Sechzigerjahren begann die Skepsis gegenüber dem Geschmacksverstärker. In einem Artikel wurde berichtet, dass das Essen durch das zugesetzte Glutamat zu Taubheit, Herzrasen und Schwächeanfällen führte. Medizinisch konnten solche Symptome nie nachgewiesen werden. Trotzdem startete danach eine riesige Debatte darüber, wie gesund Geschmacksverstärker ist. Kurz darauf wurde das Gewürz aus vielen Fertiggerichten und Babynahrung verbannt.
Die Skepsis hält bis heute an. Obwohl mehrere Studien beweisen konnten, dass Glutamat - in gesunden Mengen - keine gesundheitlichen Schäden mit sich zieht. Natürlich kann es sein, dass gewisse Menschen nicht gut auf das Gewürz reagieren. Das ist jedoch eher durch eine Unverträglichkeit zu erklären und ist nicht generalisierbar.
Also...
Darf man jetzt heiss geliebtes Aromat auf alle Gerichte streuen? Das Kult-Gewürz oder auch andere Würzstoffe, die Glutamat enthalten, dürfen ohne schlechtes Gewissen verwendet werden. Wie aber mit so vielen Dingen, die Spass machen, einfach nur in gesundem Masse.