Es gibt wenige Menschen, die auf die Frage, wie sie Koriander finden, eine neutrale Antwort geben. Schmeckt er nun nach Seife oder verleiht er jedem Gericht die fehlende Würze?
Gen-Studie
Schuld daran sind zum einen unsere Gene. Das fanden kalifornische Forscher*innen heraus. Der Übeltäter ist in diesem Fall ein Gen im Geruchsrezeptor OR6A2. Dieses kann zwei Varianten haben. Je nachdem, welche Genvariation wir von unseren Eltern vererbt bekommen haben, reagieren wir stärker oder schwächer auf sogenannte Aldehyde. Dieser Stoff ist verantwortlich für den Geschmack und den Geruch von Koriander. Und die Aldehyde sind auch der Grund, dass das Gewürz einige Menschen an Seife erinnert. Dort ist der Stoff auch zu finden.
Umwelt
Es liegt aber nicht nur an den Genen, ob Koriander geliebt oder gehasst wird. Das Umfeld und der Lebensraum spielen auch mit hinein. Eine kanadische Studie untersuchte dieses Phänomen. Heraus kam, dass die Proband*innen basierend auf ihrer Herkunft, unterschiedlich auf das Kraut reagieren. So haben Teilnehmende aus Südostasien eine Abneigung von nur 7 Prozent Koriander gegenüber. Europäer*innen hingegen kamen auf gute 17 Prozent. Ein Forscher der Studie betonte in diesem Zusammenhang, dass sich Menschen gut an den Geschmack des Krauts gewöhnen können. Wer viel und regelmässig davon isst, findet den seifigen Beigeschmack irgendwann nicht mehr störend.
Ob es nun an den Genen liegt oder an den kulinarischen Vorlieben des Landes, in dem man aufwächst – Koriander wird sicherlich weiterhin für hitzige Diskussionen sorgen.