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Finger weg!

Was Süssgetränke mit einem frühen Tod zu tun haben

Schon zwei Gläser Softdrink pro Tag können euer Leben verkürzen. Klingt krass? Das sagen nicht wir, sondern die WHO.

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Frau trinkt Cola

Regelmässig Limo schlürfen – keine gute Idee.

Getty Images

Dass zuckrige Getränke in Knallfarben nicht gerade förderlich sind für unsere Gesundheit sind, ist landläufig bekannt. Dass sie unser Leben aber messbar verkürzen – das ist neu. In einer Anfang September veröffentlichten WHO-Studie finden die Forscher klare Worte: Schon wer einen halben Liter Limonade pro Tag trinkt, riskiert einen frühen Tod. 

Unter den über 450'000 Studienteilnehmern aus 10 europäischen Ländern hatten regelmässige Softdrink-Konsumenten eine um 17 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit vorzeitig zu sterben als jene, die weniger als einmal im Monat sündigten.

Aufgeschlüsselt nach einzelnen Krankheitsbildern, stellte sich heraus, dass künstlich gesüsste Light-Produkte vor allem Herzprobleme verursachen, während zuckerhaltige Produkte Erkrankungen des Verdauungstrakts begünstigen. Für beide Getränkesorten konnte ausserdem eine erhöhte Wahrscheinlichkeit an Parkinson zu erkranken festgestellt werden.

Lebensstil ist entscheidend

Aber sind daran wirklich nur die bunten Getränke schuld? «Wir müssen mit solchen Zahlen vorsichtig umgehen», sagt Ernährungsexperte Dr Frankie Phillips gegenüber BBC. «Es lässt sich eine Verbindung feststellen, aber das bedeutet nicht, dass es einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang gibt.» So würden sich Menschen, welche oft Süssgetränke zu sich nehmen, generell eher schlechter ernähren und weniger Sport treiben. Softdrinks seien also Ausdruck eines allgemein ungesunden Lebensstils.

Gänzlich ausser Acht gelassen wurden diese zusätzlichen Risikofaktoren bei der aktuellen Studie jedoch nicht. Die Teilnehmer füllten bei Eintritt und Austritt – im Schnitt 16 Jahre später – einen Fragebogen zu ihren Gewohnheiten und dem allgemeinen Gesundheitszustand aus. In der Folge konnte festgestellt werden, dass jene mit einem BMI über 30 eher vorzeitig verstarben als schlankere Menschen.

Nur ein weiteres Argument

In der Vergangenheit wurde schon bewiesen, dass Cola und Co. das Diabetes-Risiko signifikant erhöhen. Ausserdem ist der Zuckersprudel pures Gift für unsere Zähne. «Unsere Resultate sind nur ein weiteres Argument dafür, den Limonaden-Konsum zu reduzieren und stattdessen auf gesündere Alternativen, am besten Wasser, zu setzen», sagt Dr. Neil Murphy, welcher an der aktuellen WHO-Studie beteiligt war.

Brauchen wir wirklich noch mehr Gründe, wieso wir lieber einen Bogen um den Getränkeautomaten machen sollten? Hier deshalb drei Tipps, wie auch ihr Softdrinks aus eurem Alltag verbannen könnt.

1. Lernt Alternativen lieben

Es muss ja nicht zwingend Leitungswasser sein. Gesunde Alternativen zu Softdrinks können durchaus Geschmack haben. Wir denken da zum Beispiel an verschiedene Tee- oder Schorlevarianten. Letztere wirken mit Kohlensäure besonders erfrischend. Auch frische Kräuter oder Beeren in der Wasserkaraffe sorgen für Abwechslung. Oder ihr mixt euch einen Switchel. Die zuckerfreie Limonade ist erst noch ein richtiger Fatburner.

2. Lernt Süsses schätzen

Macht mal eine Zuckerpause! Verzichtet ihr zwei Wochen lang konsequent auf Süsses, wird sich euer Geschmacksempfinden ändern. Beim nächsten Softdrink werdet ihr überrascht sein, wie intensiv er schmeckt und euch nach einem simplen Glas Wasser sehnen. Naschkatzen holen sich ihren Süssekick am besten in Form von Früchten oder Datteln. Da kommt der Zucker wenigstens in einer vitaminreichen Verpackung daher.

3. Lernt Vergebung

Ab und zu eine süsse Sünde – das wird euch nicht umbringen. Das hat uns die Studie oben schliesslich auch gelehrt. Darum: Seid nicht zu streng mit euch, wenn ihr im Anbetracht von zu wenig Schlaf und Überstunden doch mal zu einem koffeinhaltigen Energiespender mit ordentlich Zucker greift. Verzicht allein macht uns auch nicht glücklich. Lasst es einfach eine Ausnahme sein, und macht keine Regel daraus.

Von Style am 12. September 2019 - 17:38 Uhr