Rohkost, also Nahrung, die vor dem Verzehr nicht gekocht, gebraten, gedämpft oder auf einem anderen Weg mit Hitze behandelt wurde, haben wir wohl schon alle einmal gegessen. Sei es der Biss in den Apfel oder das Knabbern am Rüebli – rohes Obst und Gemüse schmeckt. Und soll dazu ja auch deutlich gesünder sein. Immerhin hält sich der Mythos, dass in unbehandelten Lebensmitteln mehr Nährstoffe stecken, beachtlich lang.
Die Nachteile von rohem Obst und Gemüse
So ganz stimmt das allerdings nicht. Ernährungswissenschaftler*innen lehnen Rohkost als ausschliessliche Ernährungsform generell ab. Denn anders als viele denken, sind einige wichtige Nährstoffe nur zugänglich, wenn das Lebensmittel vorher mit Hitze behandelt wurde. Mit Kartoffeln, Auberginen oder Hülsenfrüchten gibt es sogar einige Obst- und Gemüsesorte, die roh ungeniessbar sind. Manche Inhalte, wie etwa Beta-Carotin aus Rüebli, werden durch das Kochen, Dämpfen, Braten oder Backen gar vorbereitet, um vom Körper besser aufgenommen zu werden. Menschen mit erhöhtem Nährstoffbedarf – zum Beispiel Schwangere oder Kinder – sollten sich daher keinesfalls ausschliesslich von Rohkost ernähren.
Etwas das ebenfalls gegen den übermässigen Konsum von Rohkost spricht: Blähungen. Weil ungekochtes Gemüse und Obst reich an Fasern und Säuren ist, gärt es mehr. Dadurch fühlt man sich im ersten Moment zwar schneller satt, der Verdauungstrakt hat aber deutlich mehr zu tun, als bei der gegarten Variante. Unangenehmes Stechen und eingeschlossene Gase sind die Folge.