Die Burrata thront samtig auf den Tomaten, die Spaghetti dampfen bissfest. Was jetzt noch fehlt, ist – sì, certo – ein dekoratives und geschmacksintensives Sträusschen tiefgrüner Basilikum-Blätter, die man mit flinken Fingern vom Pflänzchen auf der Küchenzeile pflückt. Geht schnell, schmeckt fantastisch. Steht Pesto auf dem Tagesplan, rodet man oft fast den ganzen Strauch. Mit der Hand. Und begeht dabei einen fatalen Fehler. Denn so stirbt die Pflanze. Und dann ist basta con la pasta. Dabei wollen wir doch einen vollen Pott Grün in der Küche stehen haben.
Geschmack und Lebensdauer müssen leiden
Leiden soll bei uns niemand. Und sterben schon gar nicht. Nun ist es so: Zupfen wir den Stielen grob die Blätter ab, bilden sich Blüten am traurigen Pflänzchen. Energie und Wasser fliessen in deren Wachstum, für neue Blätter ist keine Kraft mehr übrig. Wer also weiterhin einen Busch rassiger Kräuter statt einer prächtigen, nicht unbedingt wohlschmeckenden Blume im Topf haben will, der ...
... ja, was macht man, statt zu zupfen?
Schneiden! Und auch da sollte man nicht wahllos einzelne Blätter abschnippeln, sondern die kompletten Triebspitzen kappen – wichtig: über dem Blattknoten. Der Blattknoten ist dabei der Teil des Stiels, an dem Triebe nach links und rechts wie Arme wachsen. Die Schere darf etwa 1-2 Millimeter über einem Blattpaar angesetzt werden, um das Entstehen neuer Verzweigungen zu aktivieren.
Damit nach dem Abschneiden frische Triebe spriessen können, sollte an wenigstens einem Zweig der Pflanze ein Blattpaar übrig gelassen werden. A presto! Con pesto ♡