Na, seid ihr schon geimpft? Dass sich die meisten von uns erstmal etwas gedulden mussten, war für manche gar nicht so schlimm. Nicht weil sie nicht wollten, sondern weil schon der blosse Gedanke an eine Spritze Panik auslöst. Die Angst kann so ausgeprägt sein, dass manche sogar in Ohnmacht fallen. Wem der Piks also noch bevor steht, der lese weiter.
Experten unterscheiden zwei Typen, wie der deutsche Psychotherapeut Enno Maass gegenüber aponet.de erklärt: Zum einen seien das Menschen, die Angst davor haben, Blut und Verletzungen zu sehen. «Sie fallen trotz Angstsymptomen beim Spritzen oder Blutabnehmen oft kurzzeitig in Ohnmacht.» Zur zweiten Gruppe gehören solche, die isoliert Angst vor der Spritze hätten. «Das zeigt sich durch typische Angstsymptome, wie Anspannung, Zittern und negative Gedanken schon vor dem Termin.»
Warum manche ohnmächtig werden
Kurz vor dem Setzen der Spritze reagiert der Körper auf die starke Angst mit einem steigenden Blutdruck und einer erhöhten Pulsfrequenz. Wenn sich dann die Gefässe ruckartig wieder entspannen, fällt der Blutdruck rapide und kurzzeitig ist der Blutzufluss zum Gehirn verlangsamt, was dazu führt, dass man das Bewusstsein verliert.
Damit es nicht zu einer Ohnmacht aufgrund einer Impfung kommt, rät Enno Maass vor, während und auch nach dem Setzen der Spritze eine sogenannte angewandte Entspannung durchzuführen: «Dazu werden pumpend-rhythmisch die Muskeln des nicht-injizierten Armes und der Beine angespannt. So fällt der Blutdruck durch den Muskeldruck auf die Gefässe oft nicht so heftig ab, sodass eine Ohnmacht ausbleibt.»
Am besten spricht man aber über seine Angst mit dem Arzt oder der Ärztin. Und damit wären wir auch schon beim ersten Tipp, um die Angst vor dem Impfen in den Griff zu bekommen:
1. Reden, reden, reden
Und zwar am besten mit dem zuständigen Arzt oder der zuständigen Ärztin. So kann er oder sie individuell auf euch eingehen und versuchen, das Impfen so erträglich wie möglich zu machen. Beim Gespräch kann man auch fragen, ob es möglich wäre, mit einer kleineren Nadel zu impfen. Zudem solltet ihr euch vom Arzt oder der Ärztin die Spritze erklären lassen. Wer Bescheid weiss, muss sich auch weniger fürchten.
2. Schafft Automatismen
Wer vor jedem Impftermin tagelang nicht schlafen kann, muss aus diesem Muster ausbrechen. Das kann mit sogenannten Automatismen gelingen, dank denen man gar nicht erst ins Studieren kommt. Das heisst, vor einem Termin versucht man die immer gleichen Abläufe zu machen. Dieser Tipp ist vor allem für Personen nützlich, die oft eine Spritze brauchen, so wie Diabetiker.
3. Betäubungscremes
Wer Angst vor dem Einstich hat, darf die Stelle vor dem Impftermin mit einer speziellen Betäubungscreme behandeln. Dadurch merkt man vom Einstich so gut wie nichts mehr. Wer keine Creme zur Hand hat, behilft sich mit Eiswürfeln. Einfach eine kurze Zeit auf die Einstichstelle drücken und schon ist die Haut dort unempfindlicher.
4. Professionelle Hilfe
Wenn alle Tipps nicht helfen, sollte man eine*n Expert*in aufsuchen. Denn nimmt die Angst überhand, lohnt es sich, in einer Psychotherapie dem Problem auf den Grund zu gehen.
Habt ihr Angst vor Spritzen? Wie lenkt ihr euch ab? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.