Es juckt, es kribbelt und schon dauert es nicht mehr lange, bis sich an geplagter Stelle eine kleine Blase bildet. Auftritt Herpes. Die meisten von uns assoziieren mit dem Begriff einen Ausbruch rund um den Mund. Für die Betroffenen höchst unangenehm und oft schmerzhaft. Knutschen? Strengstens verboten. Aber lasst uns darüber sprechen, dass Herpes auch an anderen Stellen auftreten – und anders übertragen werden kann.
Was ist überhaupt «Herpes»?
Der HSV (nein, nicht der Hamburger Sport Verein, sondern Herpes-Simplex-Virus) löst eine Erkrankung der (Schleim-)Haut aus, die sich bei vielen Infizierten immer wieder in Form von schmerzenden Blasen widerspiegelt. Diese können an den Lippen, den Augen, der Nase, aber auch an den Fingern oder im Genitalbereich auftreten und kündigen sich meist schon vor dem Ausbruch durch einen leichten Juckreiz an.
Wie infiziert man sich mit Herpes?
Die Krankheit wird nicht nur beim Knutschen durch Speichel übertragen (die WHO schätzt, dass ein Drittel der Weltbevölkerung Lippenherpes, HSV1, in sich trägt), Hautkontakt allein reicht schon aus. Tränenflüssigkeit und ungeschützter Geschlechtsverkehr bieten dem Virus ebenfalls einen Freifahrtschein von einem Wirt zum anderen. Und hat der sich dann erst mal in den Nervenzellkörpern eingenistet, wird man ihn auch nicht mehr los – für das Immunsystem ist er dort nämlich unsichtbar. So schlummert der Virus also in unserem Körper vor sich hin, bis …
Wann bricht Herpes aus?
… wir extremem Ekel, Stress oder anderen psychischen Belastungen wie Erschöpfung, Schlafmangel, oder einem unabhängigen, anderen Infekt ausgesetzt sind. Wie bei so vielen Krankheiten, spielen ausserdem die Hormone eine Rolle (hallo Mens). Und: UV-Strahlen. Jap, sogar zu viel direkte Sonneneinstrahlung kann zum Auslöser werden, wenn wir keinen UV-Schutz tragen. Ist der Virus also getriggert, durchbricht er die Wirtszelle, in der er sich bisher so unauffällig verhalten hat, und sucht sich seinen Weg zurück an die Stelle, durch die er ursprünglich mal in den Körper gelangt war – übrigens der Grund, warum die lästigen Blasen häufig am exakt selben «Tatort» auftreten.
Fies: Man kann HSV auch in sich haben und sogar weitergeben, ohne jemals selbst einen Ausbruch zu erleiden.
Was hilft gegen Herpes?
Beginnt es zu kribbeln, bleibt nur eins: Tablette einwerfen oder mit einem Wattestäbchen Creme auf den Gefahrenherd tupfen – und ja nicht rumfummeln!
Treten die Blasen an den Augen oder bei Babys auf, solltet ihr sofort einen Arzt aufsuchen. Denn: Herpes kann auch ganz böse Folgen wie Erblindung und Gehirnentzündung haben, in seltenen Fällen sogar tödlich enden.
Seid ihr selber Herpes-geplagt oder konntet vielleicht noch etwas dazulernen? Wir freuen uns über eure Kommentare.