Habt ihr eurer Figur zuliebe auch schon mal eine Zeit lang Kohlenhydrate von eurem Speiseplan gestrichen? Wir auch. Denn mit einer eiweissreichen Ernährung schmelzen angeblich nicht nur überflüssige Kilos, sondern sie soll auch sonst diverse gesundheitliche Vorteile haben. So tragen Proteine nachweislich zum Aufbau und zur Reparatur unserer Muskeln, Organe und Knochen sowie zum Muskelerhalt bei. Ausserdem halten sie länger satt. Aber wie so oft im Leben, tut auch in Sachen Eiweiss zu viel des Guten nicht gut. Im Gegenteil. Denn wir können es auch mit Proteinen übertreiben. Welche Nachteile eine Eiweissüberdosis hat, erfahrt ihr hier:
Wir nehmen zu
Wir essen Proteine, um schlank zu werden. Allerdings können wir damit auch zunehmen. Ein Paradox. Unser Organismus speichert nämlich überschüssige Eiweisse als Energiereserven in Form von Körperfett ab, während überschüssige Aminosäuren ausgeschieden werden.
Wir sind verstopft
Kohlenhydrate sind in der Regel reich an Ballaststoffen. Wenn wir sie vermeiden, kann das zu Verstopfungen führen. Ballaststoffe, wie sie vor allem in Früchten, Gemüse und Getreide enthalten sind, machen nämlich unseren Stuhl fester und ziehen Wasser sowie Abfallstoffe durch den Magen-Darm-Trakt. Das wiederum trägt dazu bei, dass die verdauten Lebensmittel effizient durch den Magen-Darm-Trakt gelangen.
Wir haben einen schlechten Atem
Wer zu viel Eiweiss isst und dabei auch noch die Kohlenhydratzufuhr drosselt, riskiert Mundgeruch. Der Grund dafür ist, dass unser Organismus bei dieser Ernährungsweise in die Ketose gerät und sich unser Energiestoffwechsel umstellt: In diesem Zustand verwendet unser Körper Ketone – statt wie normalerweise Glukose – als Energiequelle. Diese chemischen Verbindungen verleihen unserem Atem den typischen Ketose-Mundgeruch. Indem wir unseren Wasserkonsum verdoppeln, können wir diesen etwas abschwächen.
Wir haben Blähungen
Zu viel Eiweiss aufs Mal überfordert unseren Darm. Warum? Er kann Protein-Moleküle in rauen Mengen nicht vollständig spalten. Darum gelangen sie in unseren Dickdarm, wo sie von Bakterien unter Gasbildung verstoffwechselt werden. Die Folge können sogenannte Protein Farts sein, die in der Regel auch noch übel riechen. Schuld daran ist auch hier die Ketose.
Wir schaden unseren Nieren
Wer bereits Probleme mit den Nieren hat, sollte auf eine zu hohe Proteinzufuhr verzichten. Schuld daran ist der überschüssige Stickstoff in den Aminosäuren, aus denen Eiweisse bestehen. Um zusätzlichen Stickstoff und die Abfallprodukte des Proteinstoffwechsels abzubauen, müssen (geschädigte) Nieren noch härter arbeiten.
Wie viel ist denn zu viel?
Laut Expert*innen der Harvard Medical School ist es schwer, darauf eine konkrete Antwort zu geben. Sie empfiehlen dem Durchschnittsmenschen als Richtwert 2 Gramm pro Kilogramm des eigenen Körpergewichts.