Manchmal reicht ein Blick in den Küchenschrank, und schon findet man die geeigneten Zutaten für wohltuende Wickel. Zwiebeln lindern Ohrenschmerzen, Quark hilft gegen Halsweh, und Bienenwachs stärkt die Atemwege. Wichtig ist, dass wir bei der Anwendung ein paar Grundregeln befolgen. Im Buch «Wickel und Kompressen» gibts alle Informationen und verständliche Anleitungen.
Grundsätzlich unterscheidet man drei Temperaturarten. Wärme unterstützt das Wohlbefinden, reduziert Spannungszustände und wirkt krampflösend. Temperierte Wärme (zwischen 28 und 35 Grad) wendet man bei chronischen, nichtentzündlichen Schmerzen wie Muskelverspannungen an. Kälte dient der Schmerzlinderung bei Sportverletzungen, kann aber auch bei akuten Halsschmerzen helfen. Vorsicht: besser zu kalt als zu heiss.
Die Wickeltücher sollten aus Naturfasern wie Baumwolle, Wolle oder Leinen hergestellt sein. Den Zusatz packt man in ein Viskosevlies und umhüllt dieses mit einem Tuch. Wichtig ist auch, dass der Wickel richtig angebracht ist: fest, faltenfrei, aber doch mit genügend Bewegungsfreiheit.
Eine der einfachsten Anwendungen ist der Zwiebelwickel. Er wirkt schmerzlindernd, schleimlösend, desinfizierend, entzündungshemmend und stoffwechselanregend. Dazu schneidet man eine Zwiebel in feine Stücke, packt diese in eine Gazewindel und erwärmt das Päckchen auf dem Pfannendeckel über kochendem Wasser. Temperatur überprüfen und das Päckchen auf die ganze Ohrmuschel legen. Mit einem Stück Rohwolle belegen und fixieren. Die kalte Variante wirkt weniger intensiv.
Gegen Husten helfen Kartoffeln. Sie wirken schleimlösend und stillen den Hustenreiz. Dafür eine Kartoffel mit der Schale kochen, auf einem Haushaltspapier zerdrücken, Päckchen machen und in ein Baumwolltuch einwickeln. Temperatur auf der Innenseite des Unterarms prüfen und etwa eine Stunde einwirken lassen.