Bei einem Unfall kann das eigene Verhalten Leben retten. Auch, wenn alles im Chaos versinkt, muss man versuchen, ruhig zu bleiben. Also: Zuerst einmal tief in den Bauch einatmen und langsam ausatmen. Dann die Lage analysieren. Grundsätzlich lässt sich das Vorgehen in drei Schritte gliedern: schauen, denken, handeln.
Wer von Euch war in der Pfadi? Wer jetzt aufstreckt, kann sich sicher auch noch an GABI erinnern. Die vier Buchstaben stehen für: Gibt er/sie Antwort? Atmet er/sie noch? Blutet er/sie? Ist er/sie ansprechbar? Vor ein paar Jahren wurde GABI durch CABD ersetzt. Es ist das aktuelle Einmaleins der Ersten Hilfe.
C= Circulation (Kreislauf) Ist der Patient bewusstlos, muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden (Punkt 3). Atmet er nicht, braucht er eine Herzmassage (Punkt 4).
A= Airway (Atemwege) Sind die Atemwege behindert, muss man sie frei machen. Das kann ein Gegenstand, aber auch Erbrochenes sein.
B= Breathing (Atmung) Wenn der Patient immer noch keine Lebenszeichen von sich gibt, muss man ihn beatmen. Aber Achtung: Laien sollten auf die Beatmung verzichten, weil sie zu viel Zeit damit verlieren. Besser man konzentriert sich ganz auf die Herzdruckmassage.
D= Defibrillation Ein sogenannter Automatischer Externer Defibrillator (AED) versetzt dem Patienten einen kontrollierten elektrischen Schlag, welcher das Herz anregt, wieder einzusetzen. AED sind so konzipiert, dass sie gefahrlos auch von Laien bedient werden können. Man muss einfach den Anweisungen des Geräts folgen.
Arm anwinkeln
Sich neben die verletzte Person knien und deren Beine strecken. Einen Arm des Verletzten angewinkelt nach oben legen, die Handinnenfläche zeigt dabei nach oben.
Handoberfläche an die Wange legen
Den anderen Arm vor der Brust des Verletzten kreuzen. Die Handoberfläche dabei an dessen Wange legen.
Bein beugen
Das Bein auf der gleichen Seite beugen, sodass dessen Knie knapp über dem anderen Bein liegt.
Verletzten in die stabile Seitenlage ziehen
Den Betroffenen auf die Seite ziehen. Das obere Bein liegt jetzt im rechten Winkel zur Hüfte. Dann den Kopf der verletzen Person nach hinten strecken, damit die Atemwege frei bleiben, und den Mund öffnen.
Wenn eine Person plötzlich nicht mehr atmet, zählt jede Sekunde. Ist kein Automatischer Externer Defibrillator in der Nähe, hilft nur noch eine manuelle Herzdruckmassage. So gehts:
- Neben den Patienten knien.
- Einen Handballen auf die Mitte des Brustkorbes (Brustbein) legen, die andere Hand darüber legen.
- Die Arme strecken, die Schultern senkrecht über dem Druckpunkt halten (mit dieser Hand- und Körperhaltung erzielt ihr beim Pressen die bestmögliche Kraftübertragung).
- Jetzt kräftige Druckstösse auf die Mitte des Brustbeins ausüben, dazwischen immer komplett entlasten.
- Frequenz: 100 bis 120 Mal pro Minute (das sind etwa zweimal pro Sekunde). Um im Takt zu bleiben, kann man sich auch an dem Song «Stayin’ Alive» von den Bee Gees orientieren. Für jeden Schlag im Song wird der Brustkorb einmal nach unten gedrückt.
- Die Kompressionstiefe sollte 5 bis 6 cm betragen.
- Durchführen bis der Rettungsdienst übernimmt oder im besten Fall die Atmung wieder einsetzt.
Bei Kleinkindern verwendet man für die Herzdruckmassage nur einen Handballen, bei Säuglingen zwei Finger. Die Kompressionstiefe beträgt ein Drittel des Brustkorbdurchmessers.
Für iPhone und Android-Handys gibt es eine kostenlose Erste-Hilfe-App des Schweizerischen Roten Kreuzes SRK. Sie bietet Anleitungen für die meisten Notsituationen, von der Allergie bis zum Zeckenbiss. Die Anleitungen zu den einzelnen Notsituationen sind sehr konkret und verständlich gestaltet. So gibt es fast zu jedem Thema einen kurzen Film, welcher die notwendigen Massnahmen demonstriert. Die klaren Schritt-für-Schritt-Anleitungen werden von animierten Grafiken unterstützt. Ist das Alarmieren des Rettungsdienstes erforderlich, wird auf dem Handy automatisch die Notrufnummer 144 eingestellt.
Und, wann habt ihr das letzte Mal euer Erste-Hilfe-Wissen aufgefrischt?