Progesteron ist ein im Körper gebildetes weibliches Sexualhormon, das in der Medizin auch als Corpus-luteum-Hormon bezeichnet wird und zur Gruppe der Gestagene gehört. Häufiger wird jedoch der Beiname Gelbkörperhormon verwendet, denn Progesteron wird in den Eierstöcken, im sogenannten Gelbkörper (verbliebene Eihülle des Follikels nach dem Eisprung) gebildet. Dafür braucht es wiederum den Einfluss des sogenannten luteinisierende Hormons, das von der Hirnanhangsdrüse ausgesandt wird. Was kompliziert klingt, hat einen einfachen Sinn, denn der Körper braucht Progesteron, um sich fortpflanzen zu können. Kurz gesagt: Das Hormon bereitet die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor und ist notwendig, um diese aufrecht zu halten.
Der Progesteronspiegel im Blut schwankt, denn das Gelbkörperhormon wird nicht regelmässig, sondern nach dem weiblichen Zyklus ausgeschüttet. Je nach Phase kann die Konzentration des Hormons variieren.
Die Aufgaben von Progesteron
Verbessert den Schlaf: Progesteron wirkt schlaffördernd – das wurde bereits in mehreren Studien getestet. Das Hormon reguliert die Melatonin-Produktion und hilft uns damit, schneller, aber auch tiefer zu schlafen.
Verfeinert das Hautbild: Das Gelbkörperhormon bringt sogar Beauty-Benefits mit, denn es unterstützt die körpereigene Kollagenbildung, was als natürlicher Anti-Aging-Effekt wirkt und die Haut straff hält. Ausserdem hemmt es die Bildung des männlichen Sexualhormons Androgen, was zu einem feineren Hautbild führt.
Beschleunigt den Stoffwechsel: Durch den erhöhten Progesteronspiegel im Blut nach dem Eisprung steigt die Stoffwechselgeschwindigkeit. Das hilft allerdings nicht beim Abnehmen – erhöht jedoch die Körpertemperatur um rund ein halbes Grad. Das beeinflusst wiederum, dass man mehr Appetit und Energie hat.
Vorbereitung der Gebärmutter: Progesteron bereitet die Gebärmutter auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor. Es regt das Schleimhautwachstum an und steigert deren Durchblutung.
Unterstützt die Milchbildung: Das Duett aus Progesteron und Östrogen bereiten die Brust bereits während der Schwangerschaft auf das spätere Stillen vor.
Was passiert bei einem Mangel?
Progesteron ist für einen gesunden Körper und vor allem auch für die Fruchtbarkeit und Schwangerschaft essenziell – umso wichtiger ist es, die Konzentration des Botenstoffes im Blick zu behalten. Denn nicht selten kommt es zu einem Progesteron-Mangel, der im Fachjargon auch als Corpus-luteum-Insuffizienz bezeichnet wird. Der Gelbkörper produziert dabei zu wenig der Sexualhormone, was zahlreiche gesundheitliche Folgen mit sich ziehen kann.
Zu den Symptomen gehören: Zyklusstörungen, PMS-Beschwerden ausserdem beeinflussen Gelbkörperhormone die Fruchtbarkeit einer Frau enorm. Weitere Begleiterscheinungen sind Eierstockzysten, Blasenprobleme, Schlafstörungen, Unausgeglichenheit, Energielosigkeit oder Herzrhythmusstörungen. Ein niedriger Progesteronwert kann zudem ein Indiz für hormonell bedingte Erkrankungen sein.
Behandlung eines Mangels
Wird ein Mangel des Gelbkörperhormons im Körper festgestellt, dann folgt ein ausführliches Beratungsgespräch mit einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen, um eine geeignete Behandlungsmethode zu finden. Häufig werden Hormonersatztherapien empfohlen, dann reicht wiederum bereits die Umstellungen des persönlichen Lebensstils aus. Besonders wichtig ist es, Stress abzubauen und sich gesund zu ernähren, um dem Hormonhaushalt positiv zu beeinflussen.
Besonders gesunde Fette, grünes Blattgemüse und Zitrusfrüchte unterstützen den Körper bei Progesteron-Mangel. Zusätzlich können Supplements mit Vitaminen und Spurenelementen eingenommen werden. Eine weitere Möglichkeit ist eine phytotherapeutische Therapie. Dabei wird mit pflanzlichen Präparaten wie Mönchspfeffer, Schafgarbe, Frauenmantel oder Yamswurzel gearbeitet. Sie enthalten gewisse Stoffe, die den körpereigenen Hormonen sehr ähnlich sind und durch wenige Syntheseschritte zu natürlichem Progesteron umgebaut werden können.