Promis, Internet, Mental Health – ein endloser Teufelskreis. Ständig werden die Stars und Sternchen (und auch wir) mit Likes, DMs und Kommentaren zugeballert. Auch Sängerin Selena Gomez konnte der Digitalisierung nicht entfliehen und wurde davon stark beeinflusst. Lange Zeit hatte sie mit sich selbst zu kämpfen. Sie litt schon unter Depressionen und wurde sogar mit einer bipolaren Störung diagnostiziert. Doch nun ist Schluss. Die 31-Jährige erzählte in der US-Nachrichtensendung Good Morning America, dass sie seit über vier Jahren komplett auf das Internet verzichtet und dies ihre beste Entscheidung «ever» war. Für die halb-Mexikanerin hat die mentale Gesundheit genauso viel Wert wie die körperliche Fitness. Nun möchte sie auch anderen helfen, an ihrer psychischen Gesundheit zu arbeiten, und gründet deswegen Wondermind.
Ein Wunder ist geschehen
Selena Gomez, ihre Mutter Mandy Teefey, und Daniella Pierson, CEO des täglich erscheinenden Newletters The Newsette mit Fokus auf Lifestyle und Business, verfolgen passioniert ein gemeinsame Ziel: für psychische Gesundheit zu kämpfen. Die Ladies aus verschiedenen Generationen tun sich jetzt für den Newsletter «Wondermind» zur Unterstützung der Mental Health zusammen. Dieser beinhaltet Tools wie Tagebuch-Übungen oder Podcasts mit Expert*innen. Pierson erklärt gegenüber dem Magazin InStyle: «Wir sind absolut dafür, eine*n Therapeut*in zu haben. Wir sind kein Ersatz für eine* Therapeut*in, aber es ist wie beim Workout: Auch, wenn man das Glück hat, einen Personal Trainer zu haben – man kann sich nicht darauf verlassen, dass man mit Training einmal pro Woche verrückte Ergebnisse erzielt. Hier ist es ähnlich - jede*r gute Therapeut*in wird euch sagen, dass ihr die Arbeit dazwischen selbst machen müsst».
Tipps für die Mental Health
Das Internet und Social Media beeinflussen natürlich nicht nur negativ – es gibt auch einige positive Aspekte: Man kann seine eigene Persönlichkeit ausdrücken, die eigene Identität finden und gestalten und eine grosse Community mit neuen Offline-Freundschaften aufbauen. Dennoch. Da ist dieses grosse Restrisiko. Psychologin und Lerncoach Sharmila Egger vom Verein Zischtig.ch, der in der gesamten Deutschschweiz Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Fokus auf digitale Balance durchführt, bestätigt, dass «die negativen Bestandteile dabei nicht vergessen werden dürfen. Angst, Depression, Einsamkeit, Schlaf, das eigene Körperbild, Mobbing und die ständige Angst, etwas zu verpassen, sind Faktoren, die in der Summe die positiven Aspekten überwiegen». Es ist unumgänglich, einen gesunden Umgang für die Nutzung von Internet und Social Media zu pflegen. Hierfür empfehlt die Spezialistin folgende Tipps:
- Weniger oft stundenlang Social Media konsumieren, sondern lieber bewusst offline Erlebnisse schaffen.
- Sich die Momente, in denen man reflexartig zum Handy greift, bewusst machen und Strategien gegen diesen Reflex entwickeln.
- Die schönsten Momente eines Ausflugs nicht mit einem Foto oder Video festhalten, sondern wirklich nur geniessen.
- Einen Ausflug ganz ohne Handy durchführen (Achtung, muss gut geplant sein!).
- Aufschreiben, was man gerne mal wieder machen will: Buch lesen, Blumenstrauss pflücken, Backen, ausmisten – in einem Moment der Langeweile kann diese Liste gezückt werden.
- Konfrontationen wie Whatsapp Stati oder Instagram Stories von Personen, die einem ein schlechtes Gefühl geben, vermeiden. Zum Beispiel mit Stummschalten oder Entfolgen.
- Den Schönheitsidealen von Social Media NIEMALS nacheifern.
- Ein Bewusstsein dafür schaffen, dass man nicht immer erreichbar sein muss. Leute, die das erwarten, sollten darüber aufgeklärt werden, dass es Zeiten und Situationen gibt, in denen nicht direkt reagiert wird.