Obwohl sie ein verstecktes Dasein fristet, ist sie enorm wichtig: die Leber. Das Stoffwechselorgan filtert pro Minute 1,4 Liter Blut. Ihre Aufgaben: Nahrungsbestandteile verwerten, Stoffe abbauen und ausscheiden plus lebenswichtige Proteine produzieren. Was das genau mit zu engen Hosen zu tun hat? Ziemlich viel, sagt Sarah Schocke. Die Ökotrophologin und Autorin hat dem Thema sogar ein ganzes Buch gewidmet. In «Abnehmen am Bauch» erklärt sie, dass zu viel Fett in der Körpermitte nicht nur ästhetisch störend, sondern auch ein erhebliches Gesundheitsrisiko sein kann. «Als Bild kann man sich Hamsterkäufe vorstellen, die das Toilettenpapier schliesslich unterm Bett statt auf der Toilette lagern», schreibt Sarah Schocke. «Auch der Körper nutzt solche untypische Orte, um Fett einzulagern, vor allem die Skelettmuskulatur, die Leber und die Bauchspeicheldrüse.»
Wird Fett an der falschen Stelle im Körper gelagert, fördert das unter anderem auch Entzündungen und beeinträchtigt die Funktion verschiedener Organe. Generell ist es sicher gesünder, bei Übergewicht ein paar Kilos zu verlieren. «Unsere Gene beeinflussen zu 50 Prozent, wie viel Bauchhöhlenfett wir einlagern», erklärt Sarah Schocke.
Andere Faktoren, die das Risiko für wachsendes Bauchfett erhöhen:
- täglich mehr essen und trinken, als der Körper braucht
- langes, häufiges Sitzen, wenig Bewegung
- Rauchen
- steigendes Alter
- Wechseljahre
- Gesamtkörperfettmasse
- Geschlecht (Männer sind gefährdeter)
Wie man eine Fettleber erkennt
In ihrem Ratgeber stellt die Autorin verschiedene Methoden vor, wie man zu Hause testen kann, ob man eine Fettleber hat. Ein Hinweis gibt zum Beispiel bereits der Blick in den Spiegel: Ist man eher Apfel- oder Birnentyp? Wenn sich die überschüssigen Kilos eher im oberen Bereich, also Oberbauch, Oberkörper und am Hals ansammeln, spricht man vom Apfeltyp. Dieser lagert in der Regel mehr Bauchhöhlenfett an als der Birnentyp, wo sich die Extra-Pfunde vor allem rund um Hüfte und Oberschenkel ansammeln. Diese Typisierung alleine reicht natürlich nicht, um Gewissheit zu haben. Alle Tests, die man selber durchführen kann, geben lediglich Hinweise. Will man es genau wissen, sollte man sich an seinen Hausarzt oder seine Hausärztin wenden. Dort werden die Blutwerte analysiert und ein Ultraschall gemacht.
Und so funktionierts mit dem schlanken Bauch
Die schlechte Nachricht zuerst: Wer es mit seinem Bauchfett aufnehmen möchte, braucht etwas Geduld. Denn auch wenn das Leberfett dank gezielter Ernährung und mehr Bewegung abgebaut wird, sieht man zunächst nichts davon. Die gute Nachricht: Wer dranbleibt, profitiert von der neuen Leberpower und nach und nach werden auch andere Körperregionen wie Po und Arme deutlich schlanker. Und wer es etwas konkreter möchte, zückt den Rechner. Bis die Leber wieder voll funktionstüchtig ist, gilt folgende Abnehm-Faustregel: Bei leichter Leberverfettung 3 bis 7 Prozent des aktuellen Gewichts, bei entzündeter Leber mindestens 10 Prozent des aktuellen Gewichts.
Der Plan
«Zur Entfettung der Leber ist eine kohlenhydrat- und fettmoderate sowie eiweissbetonte Ernährung förderlich», schreibt Sarah Schocke. In einer ersten Phase empfiehlt die Autorin einen Turbostart mit viel Protein. Dabei handelt es sich um eine modifizierte Fastenwoche, bei welcher die Mahlzeiten durch Proteinshakes ersetzt werden. In ihrem Buch verrät sie auch gleich, wie man diese Shakes selber zubereiten kann. In Phase zwei nimmt man dank Kohlenhydrat- und Kalorienreduzierung ab. Hat man sein Wunschgewicht nach ein paar Monaten erreicht, sollte man sich weiterhin gesund ernähren. Auch dafür gibt es viele Tipps und Rezepte im Buch.
Lebensmittel, die die Fettreduzierung in der Leber unterstützen:
- zucker- und kalorienarme Getränke
- viel Gemüse, Kartoffeln in kleinen Mengen
- Früchte, vor allem Beeren
- Vollkornprodukte
- fettarmes Fleisch und (einmal wöchentlich) Fisch
- Milchprodukte ohne Zuckerzusatz