Leidet man unter einer Atemwegserkrankung wie Asthma, ist die Maske nicht nur ein kleines Übel, sondern kann unter Umständen sogar Angst machen. Manche haben das Gefühl, wegen der Maske nicht genügend Luft zu bekommen. Dr. Lukas Jörg, stv. Leiter der Allergologisch-Immunologischen Poliklinik am Inselspital Bern, kennt dieses Problem. «Das Tragen einer Maske ist zu Beginn meist ungewohnt. Sie erzeugt durch das mehrlagige Material einen gewissen Widerstand beim Ein- und Ausatmen», erklärt er gegenüber dem aha! Allergiezentrum Schweiz.
Sich langsam an die Maske gewöhnen
Die Angst, dass man zu wenig Luft bekommt, sei aber unbegründet. Der Arzt rät deshalb, sich langsam an das Tragen der Maske zu gewöhnen. Er empfiehlt als Übungsort die eigenen vier Wände. «Mit Maske sollte man alles etwas langsamer angehen, um zu sehen, wie sich das Atmen anfühlt. Es kann helfen, möglichst ruhig und eher flach zu atmen – am besten in den ‹Bauch› hinein», erklärt er weiter.
Das passende Modell
Nicht nur die richtige Technik und das langsame Angewöhnen, auch das passende Modell spielt eine Rolle. Chirurgische Hygienemasken schliessen meist nicht ganz dicht am Gesicht und lassen so genügend Luft durch, das kann gegen das einengende Gefühl helfen. «Sie sind zudem angenehmer und einfacher zu tragen als eine mehrlagige Textilmaske oder eine filtrierende Atemschutzmaske wie zum Beispiel eine FFP2- oder FFP3-Maske, wie sie das medizinische Personal teilweise trägt», sagt der Allergologe.
Ärzte und Ärztinnen stellen Bescheinigung aus
In den meisten Fällen können also auch Asthmatiker mit der richtigen Übung eine Maske tragen. Trotzdem gibt es Menschen, die aus medizinischen Gründen darauf verzichten müssen. «Falls das Tragen einer Maske nicht zumutbar ist, kann der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin eine entsprechende Bescheinigung ausstellen», erklärt Dr. Lukas Jörg.
Asthmatiker gehören zur Risikogruppe
Zwei bis acht Prozent aller Personen in der Schweiz leiden unter Asthma und gehören zur Risikogruppe. «Personen mit leichtem oder gut eingestelltem Asthma sind durch das Corona-Virus aber nicht stärker gefährdet als Gesunde», sagt Dr. Lukas Jörg. Wichtig sei, dass man sich bei einer Verschlechterung der asthmatischen Symptome an einen Arzt wende.
Mehr Infos zu Atemwegserkrankungen in Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus gibts bei aha!.