Die Temperaturen steigen langsam aber sicher immer mehr. Schon bald ist es wieder soweit, dass wir schwitzen, ohne überhaupt einen Finger zu rühren. Wir lieben ja die romantische Dates bei schönem Wetter im Sonnenschein, aber sich dann noch liebevoll an den Partner schmiegen bis zum gemeinsamen Schweissbad? Bloss nicht.
Unsere sture Abneigung dagegen, sollten wir laut Forscher*innen allerdings noch einmal überdenken. Denn: Streicheleinheiten und unser mentales Befinden sind mehr miteinander verknüpft, als wir bislang vermutet haben.
Grund für die Verbindung ist der Vagus-Nerv. Der verläuft durch den gesamten Körper und wird bei Berührungen sofort stimuliert. Dr. Tiffany Field, Leiterin des Touch Research Institute der University of Miami, erklärt der Shape:
«Seine Hauptaufgabe ist es, das Nervensystem zu verlangsamen. Das sorgt dafür, dass der Puls, der Blutdruck und das Stresslevel sinken.»
Nicht nur unser aktuelles Wohlbefinden kann von der Stimulierung des Nervs profitieren, auch unsere längerfristige Gesundheit kann davon abhängen. In einer Studie fand Dr. Field heraus, dass regelmässiges Nerv-Stimulieren bei den Teilnehmern Zellen entstehen liess, die Bakterien, Vieren und Krebskörper bekämpfen. Das ist aber noch nicht alles. Berührungen machen uns zudem schmerzresistenter, stärken das Immunsystem und lassen uns besser schlafen. Also liebe Paare, reisst euch zusammen und rückt auch im Sonnenschein mal wieder etwas näher zusammen.
Und Singles? Haben die ohne regelmässigen Körperkontakt jetzt einfach Pech gehabt? Nein! Um den Vagus-Nerv zu stimulieren, gibt es auch für Einzelgänger die ein oder andere Möglichkeit.
Wieso sich von jemand anderem massieren lassen, wenn man auch selbst Hand anlegen kann? Dr. Field schlägt dafür zum Beispiel Tennisbälle vor. Die soll man sich ein paarmal am Tag über den Arm rollen. Wer selbst zu faul ist, kann sich natürlich auch professionell massieren lassen.
Laut Dr. Field ist Yoga die geeignetste Sportart, um den Vagus zu aktivieren. Das liegt daran, dass man sich bei den verschiedenen Übungen teils mit seiner eigenen Körpermasse auf die Matte drückt.