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Gefahr im Anmarsch

Lasst die Handschuhe beim Einkaufen daheim!

Der Ausflug in den Supermarkt gleicht mittlerweile dem in die akute Gefahrenzone und wir wappnen uns: Desinfektionsmittel, -tücher, Masken und Handschuhe gehören zur Grundausrüstung. Doch gerade Letztere können schnell selbst richtig gefährlich werden.

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Lasst die Handschuhe beim Einkaufen daheim!

Mit Handschuhen in den Supermarkt? Leider keine gute Idee. 

Getty Images

Zugegeben, das Coronavirus selbst und die richtigen Massnahmen, um gegen die Krankheit anzukämpfen, sind ziemlich verwirrend. Dass es gut und wichtig ist, sich regelmässig die Hände zu waschen und zu desinfizieren, haben wir mittlerweile verstanden. Da macht es ja eigentlich nur Sinn, an Orten, an denen das nicht geht, mit Handschuhen aufzukreuzen – oder? Das ist leider ein Irrglaube und hilft nicht nur herzlich wenig, sondern wird sogar schnell zum potenziellen Gefahrenherd. Wie genau? Wir klären auf.

1. Handschuhe verhalten sich mit Viren wie Hände

Der Unterschied zwischen Handschuhen und Händen, wenn es darum geht, das Virus zu verbreiten? Es gibt keinen. Die Krankheitserreger können auf beiden Oberflächen haften. Das ist solange ungefährlich, bis sie mit Schleimhäuten (Mund, Augen, Nase) in Kontakt kommen. Ob sie dabei mit einem Handschuh überzogen sind oder nicht, ist unserem Körper herzlich egal. Ausserdem: Bisher sind sich Wissenschaftler nicht sicher, ob Plastik nicht sogar mehr Keime an die Umgebung abgibt als Haut. 

2. Sie machen uns unaufmerksam

Problem Nummer II: Mit Handschuhen an den Händen schalten viele Menschen ab. Da wird ein Stück Obst berührt und wieder zurück gelegt, das Desinfektionsmittel am Eingang gern mal übergangen und an einen Handschuhwechsel vom ersten Laden in den zweiten ist auch nicht zu denken. Die Viren werden munter überall verteilt. Zum Vergleich: Unsere Hände hätten wir zwischendurch mehrfach desinfiziert (beim Verlassen des einen und Betreten des anderen Ladens). 

3. Sie sind nicht ganz einfach wieder auszuziehen

Nehmen wir mal an, wir haben es bisher geschafft, relativ sicher durch die Umgebung zu navigieren. Wir kommen nach Hause, entledigen uns der Handschuhe – und verteilen dabei alle Viren, mit denen wir in Berührung gekommen sind, über uns und/oder die Oberflächen bei uns zu Hause. Das kann man umgehen, indem man vorsichtig ist und weiss, wie man Handschuhe richtig auszieht (hier wird es Schritt für Schritt erklärt). Oder – einfacher – indem man erst gar keine anzieht und stattdessen seine Hände regelmässig wäscht. 

4. Sie sind für medizinisches Personal vorgesehen

Der Grund dafür, dass Handschuhe in Spitälern Standard sind, aber uns persönlich nicht schützen? Pfleger und Ärzte tragen Handschuhe nur dann, wenn sie direkt mit Patienten arbeiten. Sobald der direkte Kontakt abgeschlossen ist, ziehen sie die Handschuhe aus und entsorgen sie, waschen sich die Hände und ziehen ein neues Paar an, bevor sie mit einem anderen Patienten in Kontakt kommen. Für das (dezent andere) Supermarkt-Szenario gilt deshalb auch weiterhin: Abstand halten, bargeldlos bezahlen und vor allem die Hände vorher und nachher waschen und desinfizieren. Das schützt besser als jeder Handschuh. 

Von Malin Mueller am 8. April 2020 - 18:39 Uhr