In Sachen Bildschirmnutzung müssen wir uns alle an der eigenen Nase nehmen. Die Versuchung ist nicht nur vor dem Schlafengehen gross, im Instagram-Kosmos zu versumpfen. Schätzungen zufolge verbringt der oder die durchschnittliche Erwachsene täglich etwa drei Stunden am Smartphone. Zwischen sozialen Medien, Apps für so ziemlich alles und Newsfeeds bietet es genug, um uns zu unterhalten und an sich zu binden. Kein Wunder, dass es ständig neben uns oder griffbereit in unserer Tasche liegt.
Dass das auf Dauer ungesund ist, wissen wir alle. Auch zahlreiche Studien machen das Handy für Gesundheitsprobleme wie Nackenbeschwerden, Angstzustände, Depressionen sowie Konzentrations- und Schlafstörungen verantwortlich. Von einem gestörten Selbstwertgefühl ganz zu schweigen. Darum untersuchen Wissenschaftler*innen nicht nur die möglichen Folgen eines zu hohen Konsums, sondern auch, ob wir ohne Smartphones besser dran wären. Eine Frage, die nicht ganz unwichtig ist.
Eine Antwort darauf liefern nun Forscher*innen der Ruhr Universität Bochum. Für ihre Studie haben sie 619 Smartphone-Nutzer*innen (im Durchschnittsalter von 20 bis 30) analysiert. Das Ergebnis erstaunt: Um unser bestes Leben zu leben, reichts, wenn wir das Handy eine Stunde pro Tag weglegen. Indem wir unsere tägliche Bildschirmzeit minim reduzieren – eine Stunde täglich ist zugegebenermassen machbar –, sollen wir nicht nur zufriedener sein, sondern automatisch gesünder leben, da wir mehr Zeit für andere Aktivitäten haben. Jetzt gehts nur noch an die Ausführung.
4 Tipps für weniger Bildschirmzeit
- Push-Nachrichten: Um keinen Preis etwas verpassen? Damit ist jetzt Schluss. Statt ständig irgendwelche News-Updates zu erhalten, deaktivieren wir diese und nehmen uns vor, unsere Lieblings-Portale nur noch einmal pro Tag zu durchstöbern.
- Messages: Nein, niemand ist sauer, wenn du nicht sofort auf eine private E-Mail oder eine Nachricht antwortest. Stattdessen sammeln wir mehrere Messages und beantworten sie täglich zu einem bestimmten Zeitpunkt. Zum Beispiel nur noch morgens, mittags und abends.
- 20-20-20-Regel: Um zwischendurch unsere Augen zu entspannen, hat der US-amerikanische Optiker Jeffrey Anshel die 20-20-20-Regel konzipiert. Die Methode beruht darauf, dass wir pro 20 Minuten Bildschirmzeit, 20 Sekunden lang konzentriert auf einen Gegenstand starren, der ungefähr sechs Meter von uns entfernt ist. So gönnen wir unseren Sehorganen zwischendurch eine Pause.
- Sport statt Scrollen: Morgens sollten wir uns als Erstes um uns selbst kümmern und nicht das Handy checken. Wie wäre es stattdessen mit einigen Fitnessübungen wie dem Sonnengruss, um in die Gänge zu kommen? Danach trinken wir als Belohnung frisch gebrühten Kaffee und starten entspannt in den Tag.