Manche können stundenlang nichts essen und sind immer noch nicht hungrig. Andere verspüren schon ein paar Stunden nach einer richtigen Mahlzeit, dass sie Energie in Form von Nahrung brauchen. Dass das mit einem Zuviel an Kalorien resultiert, ist klar. Warum das so ist, jetzt auch. Zumindest hat ein Forscherteam des King’s College in London und der Harvard Medical School in den USA einen Hinweis gefunden.
Die meisten Studien beschäftigten sich bisher mit der Zu- und Abnahme des Blutzuckerspiegels unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme. Neu wurde die Zeit danach genauer unter die Lupe genommen. So wurden 1070 Proband*innen während zwei Wochen gebeten, zum Frühstück einen Muffin und danach frei wählbare Mahlzeiten aus festgelegten Zutaten zu essen. Dabei trugen alle Messgeräte, welche den Blutzucker kontinuierlich aufzeichneten.
Starker Abfall des Blutzuckers
Es zeigte sich: Einige Personen hatten zwei bis vier Stunden nach der Mahlzeit einen starken Abfall des Blutzuckers. Dieser sank zum Teil sogar unter den Wert, welcher vor dem Essen gemessen wurde. War das der Fall, verspürten die Probanden nach einer Testmahlzeit mehr Hunger und assen die nächste Mahlzeit eine halbe Stunde eher, als Personen mit einem geringeren Blutzuckerabfall.
Besonders fies: Fällt der Blutzucker stärker ab, nahmen die Proband*innen über den Tag verteilt 300 Kilokalorien mehr zu sich als die anderen Studienteilnehmer*innen. Summiert auf ein Jahr, entspricht das einer Gewichtszunahme von zehn Kilogramm.
Lebensmittel gezielt wählen
Trotzdem gibt es auch gute Neuigkeiten: Immerhin wissen wir jetzt, dass manche nichts dafür können, dass sie schneller Hunger haben als andere. Und: Weiss man Bescheid, kann man etwas dagegen tun. Um übermässige Blutzuckerabfälle zu vermeiden, wählt man am besten Lebensmittel, welche den Zucker nur langsam freisetzen. Zum Beispiel Vollkornprodukte, druck- und dampfbehandelter (parboiled) Reis, Joghurt, Hülsenfrüchte und einheimische Früchte und Gemüse. Hier gehts übrigens zu den Tipps, um mehr Gemüse zu essen.