An der Zunge lässt sich viel ablesen über unseren Gesundheitszustand. Besonders in der traditionellen chinesischen und indischen Medizin kommt dem Muskelkörper in unserem Mund deshalb eine grosse Bedeutung zu.
Über Nervenbahnen ist die Zunge mit verschiedenen inneren Organen vernetzt und gibt so Auskünfte über Körper und Geist. Auch die westliche Schulmedizin nutzt die Zunge als Diagnose-Werkzeug. Hier einige der wichtigsten Merkmale.
So soll es sein. Ist der Belag transparent und es sind weder Risse noch Erhebungen oder Flecken sichtbar, ist alles in Butter.
Ist die Zunge rot und brennt, kann das ein Symptom für Folsäure- oder Eisenmangel sein. Auch ein Mangel am Vitamin B12 lässt sich an einer roten Zunge erkennen. Zungenbrennen ist ausserdem ein typisches Symptom für Diabetes.
Ist der Belag nur dünn, ist er nicht weiter bedenklich. Er besteht aus alten Zellen, Nahrungsresten und harmlosen Keimen. Ein dicker, weisser Zungenbelag hingegen lässt Rückschlüsse auf Magen-Darm-Probleme zu, tritt aber auch auf, wenn wir erkältet sind. Bei einer Mittelohrentzündung kann der Belag einseitig auftreten.
Ist die Zunge leicht gelblich belegt und tritt gleichzeitig ein pelziges Gefühl im Mund auf, kann eine Pilzinfektion dahinter stecken. Eine kräftigere Gelbfärbung deutet auf eine Störung der Galle oder der Leber hin.
In der traditionellen chinesischen Medizin gilt eine geschwollene, braun belegte Zunge als Anhaltspunkt für eine Nierenschwäche. Auch Genussmittel wie Tabak und Kaffee verfärben die Zunge braun.
Die «Lackzunge» kann ein Anzeichen für Blutarmut oder einen Nährstoffmangel sein. Im Normalfall ist die Zungenoberfläche leicht uneben.
Fühlt sich die Zunge geschwollen an, könnte dies ein Anzeichen für eine Schilddrüsenerkrankung sein.
Sind Zeichnungen auf der Zunge erkennbar, ist dies meist erblich bedingt. Treten die Unregelmässigkeiten an den Zungenrändern auf, sind sie auch ein Hinweis darauf, dass man in der Nacht mit den Zähnen knirscht. Im Ayurveda werden sogenannte «Landkartenzungen» auch mit einem leicht reizbaren Gemüt in Verbindung gebracht.
Die schmerzenden Pusteln können im ganzen Mundraum vorkommen und sind oft erblich bedingt. Sie können aber auch auf ein schwaches Immunsystem hinweisen und kommen bei Stress vermehrt vor.