Im Herbst und Winter lauern sie überall: Grippe- und Erkältungsviren. Zahlen des Bundesamts für Gesund heit (BAG) zeigen: Respiratorische Infektionen nehmen hierzulande zu. Krank ist niemand gerne: Es wird einiges unternommen, um möglichst schnell wieder gesund oder gar nicht erst krank zu werden. Der Griff zu Heilmitteln wie Echinacea oder Zink liegt nahe. Was nützen sie wirklich, und gibt es weitere Mittel, mit denen man sich vor einer Erkältung schützen kann?
Zink
Zink spielt eine wichtige Rolle in vielen Systemen unseres Körpers, so auch bei der Immunabwehr. «Eine Übersichtsarbeit über 16 Studien zeigt auf, dass eine Zufuhr von mindestens 75 mg Zink pro Tag innerhalb der ersten 24 Stunden einer Erkältung die Dauer der Symptome verkürzt», sagt Apothekerin Martina Courvoisier. Die Zufuhr von höheren Dosen über einen längeren Zeitraum sei nicht empfehlenswert. Unerwünschte Wirkungen wie Übelkeit und unangenehmer Geschmack könnten dann auftreten. Bei der präventiven Einnahme sei bisher kein eindeutiger wissenschaftlicher Nutzen gezeigt worden.
Vitamin D
Vitamin D hat viele wichtige Funktionen im Körper: Es fördert die Bildung von Immunzellen, ist wichtig für den Kalzium- und somit den Knochenstoffwechsel, für die Muskulatur, das Immunsystem und die Psyche. «Da vor allem ältere Erwachsene insbesondere in den Wintermonaten einen Vitamin-D-Mangel aufweisen, würde ich diesen die Supplementierung im Winter von 800 IE/d – 800 Internationale Einheiten pro Tag – respektive 20 mcg/d, also 20 Mikrogramm pro Tag, prophylaktisch generell empfehlen», so die Apothekerin.
Echinacea
Die Heilpflanze Echinacea (zu Deutsch: Sonnenhut) enthält Polysaccharide und Echinacin B, beides Substanzen, die das Immunsystem stärken. Jüngste Studien haben gezeigt, dass der Echinacea-Extrakt direkt gegen Grippe-, Herpes- und Coronaviren wirkt. «Wir empfehlen Echinacea zur Vorbeugung und auch bei akuten Atemwegserkrankungen», so Courvoisier.
Ätherische Öle
«Ätherische Öle eignen sich hervorragend für die Prävention und die Behandlung von Erkältungskrankheiten», so Courvoisier. Sie werden als Tinkturen zum Einnehmen, als Rachensprays, Tabletten und Kapseln zum Einnehmen, zum Inhalieren oder Gurgeln, als Bronchialsalben oder als Badezusätze eingesetzt. «Die Öle lindern nicht nur Symptome, sondern führen zur Stimulierung der immunspezifischen Abwehrmechanismen, wirken entzündungshemmend, unterstützen den Reinigungsmechanismus und die Funktion der Schleimhäute der oberen Luftwege und unterstützen die Verflüssigung des Sekrets.» Spannend ist auch, dass unsere Psyche direkt auf das Immunsystem wirkt. «Lachen beeinflusst unsere körpereigenen Abwehrmechanismen direkt», so Courvoisier.