Männer würden in einer Welt, in der es 24 Stunden keine Frauen gibt, mit ihren vergebenen Freunden mal wieder einen drauf machen. Oder Nichts. Oder gar nichts anders. Fragt man Frauen, wirds weniger lässig. Die würden: Endlich ohne Angst nachts alleine durch die Stadt laufen. Unbeschwert Feiern gehen. Sich mehr trauen.
Die Frage stellte eine Userin auf Tiktok und ging damit sofort viral. Wurde via Instagram geteilt und auch auf Twitter zitiert.
Jetzt kann man sich fragen: Wie hilfreich sind solche virtuellen Worte? Schon 2018 hat eine Twitter-Userin die 24-Stunden-Frage aufgeworfen und in etwa die gleichen Antworten wie im Jahr 2020 erhalten.
Fakt ist, dass zwischen dem ersten Tweet 2018 und heute einiges passiert ist. Vieles hat sich verändert. Unabhängig von den Debatten auf Social Media wäre da zum Beispiel Corona. Natürlich. Oder die Antarktis – die ist noch ein wenig mehr geschmolzen. Was wir damit sagen wollen: Manchmal hat man als einzelner Mensch das Gefühl, in der Welt nicht so viel ausrichten zu können. Man benutzt nur noch Jutebeutel – und es schwimmt noch immer Plastik im Meer. Manche Dinge erfordern nun mal einen längeren Atem. Manche Dinge sind nun mal ein Marathon, kein Sprint (wieder: Hallo, Corona!).
Ähnlich verhält es sich mit den ganzen Hashtags. Man lanciert eins ums andere (#aufschrei, #metoo, #menaretrash), aber die Antworten der Frauen auf die 24h-Frage sind augenscheinlich über die Zeit dieselben geblieben … Dem Netzfeminismus (der zeitgemässe Feminismus, der sich strategisch der Mittel des Internets zu bedienen weiss) gelingt es mit solchen Aktionen trotzdem eine Vielfalt an Stimmen zusammenzutragen und eine gesellschaftliche Diskussion auszulösen. #Aufschrei beispielsweise, hat fast acht Jahre später nichts von seiner ursprünglichen Relevanz und Aufgeregtheit verloren. Um die Welt zu einem besseren Ort zu machen (mit Männern versteht sich) bedarf es eigentlich nicht viel. Nur ein bisschen Beharrlichkeit.
Frauen, was würdet ihr 24 Stunden lang in einer Welt ohne Männer tun? Und (falls uns welche hören): Männer, ihr?