Es ist ja so. Sobald eine berühmte Frau ihre Schwangerschaft bekannt gibt, geht die Jagd auf ihren Bauch los. Nehmen wir unsere Lieblings-Herzogin Meghan als Beispiel.
Kaum war die Baby-Bombe geplatzt, war nicht mehr das Gesicht der 38-Jährigen das begehrteste Sujet der Fotografen, sondern ihr Bauch. Wie gross, wie rund, eher nach vorne, oben oder unten gerichtet, wie verpackt. Meghans Bauch war der Star.
Ein zweites Beispiel ist Bastian Schweinsteigers Frau Ana Ivanovic, 31. Im Mai verkündete das Sportler-Paar, dass ein zweites Kind unterwegs ist. Nun, einige Wochen später, zeigt die ehemalige Tennis-Profi erstmals Bauch und alle rasten aus.
Klar ist, Meghan Markle und Ana Ivanovic sind Personen des öffentlichen Interesses und haben ihre Schwangerschaften mit der Welt geteilt. Sie haben ihre Bäuche damit auch der Öffentlichkeit entgegen gestreckt. Sie konnten/mussten also damit rechnen, dass sich die Menschheit für ihre Körpermitte interessiert. Doch nicht allzu selten werden Stars auch nur schwanger geredet oder getuschelt. Sobald sich da was unter den Kleidern wölbt – logo, Frau ist schwanger.
Prominente Beispiele: Michelle Hunziker, Heidi Klum, Beyoncé Knowles. Und auch wir Normalos dürfen uns für einmal fühlen wie Queen Bey. Denn die Formel für Schwangerschaftsgerüchte ist ganz einfach und universell anwendbar ...
Über 25 + glückliche Beziehung + X = schwanger
Für «X» sind folgende Variablen einzusetzen: Blähungen, Menstruationsbeschwerden, Hamburger, Bohneneintopf, Ferien in Italien oder eine tatsächliche Schwangerschaft. Mir, als Frau im gebärfähigen Alter, stellt sich nun die Frage: «Sind Frauenbäuche eigentlich öffentliches Eigentum?»
Ich bin eine Frau mit Bauch. Egal, wie viel Sport ich mache, ich habe immer eine Kugel. Und ich werde ständig gefragt, ob ich schwanger bin. Gern auch in Code: «Oh, was ist denn mit deinem Bauch?» Oder «Hey, schön!» (mit Blick auf die Körpermitte).
Meine Reaktion ist fast immer dieselbe: Ich mache ein Hohlkreuz, streichle über meinen Bauch und sage: «Alles gut. Ich bin nur fett.» Die Reaktion der Code-Reder ist auch immer gleich: beschämte Gesichter und ein lautes: «NEIN, du bist doch nicht fett!»
Ich lasse mein Gegenüber dann auch gern mit seiner Scham allein und lockere die Situation nicht mit einem lustigen Spruch auf. Damit sind die Konversation und der Abend eigentlich meist gelaufen. Zu Recht.
Wie kann es sein, dass die Neugier auf einen Babybauch grösser ist, als die Furcht davor, jemandem zu nahe zu treten und sich dabei selbst zum Idioten zu machen? Geht es wirklich jeden etwas an, ob ich unverhütet Sex hatte oder zum Zmittag Linsensalat gegessen habe?
Ich habe mich bewusst gegen Kinder entschieden, trage aber dazu kein Motto-Shirt, das mich vor solchen Fragen bewahren würde.
Doch auch wirklich Schwangere leiden unter dem allgemeinen Bauch-Fetisch. Ich weiss von einigen Freundinnen, die schwanger sind oder waren, dass sie es unglaublich unangebracht finden, nach ihrem aktuellen «Bauch-Status» gefragt zu werden.
«Und plötzlich war ich nur noch ein Bauch auf Beinen», sagte kürzlich eine Kollegin zu mir. «Jeder wollte mit mir über meine Schwangerschaft reden.» Und da liegt der springende Punkt. IHRE Schwangerschaft, IHR Bauch. MEINE Blähungen, MEIN Bauch.
Merke also: Egal, wie sehr es nach Baby-News aussieht, sprecht lieber über das Wetter. My Bauch, my rules!