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Die wichtigen Fragen

Kann Peloton «Sex and the City» verklagen?

Ein stationäres Fahrrad von Peloton spielte eine zentrale Rolle im «Sex and the City»-Revival «And Just Like That». Und wurde einem der Hauptfiguren zum Verhängnis. Im echten Leben fiel darum nach der Premiere der Aktienkurs des Fitnessherstellers. Was bisher geschah (in der Serie und IRL) und wie es weiterging.

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Hauptdarstellerinnen von «And Just like that…»

Die Hauptdarstellerinnen von der «Sex an the City»-Fortsetzung «And just like that…»

Instagram/carriebradshawsc

Dieser Artikel enthält Spoiler zu den ersten beiden Folgen von «And Just Like That».

Was bisher (in der Serie) geschah…

Genauso überraschend wie für uns das Ende der ersten Folge, war die Screentime anscheinend für Peloton (BuzzFeed), die der High-End-Fitnessgerätehersteller im «Sex and the City»-Revival bekam. Mr. Big (Chris North), schwingt sich auf das stationäre Fahrrad, erleidet nach seinem 1000. Training einen Herzinfarkt und stirbt – ganz dramatisch – unter der Dusche, wo ihn seine Frau Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker) findet.

We couldn't help but wonder…

Nach dieser Wendung mussten wir uns fragen: Wissen Unternehmen nicht, wie ihre Produkte in einer TV-Produktion platziert werden? Und: Kann Peloton klagen, weil es weder für Mr. Big, noch für das Rad besonders gut ausgeht? Eine Anwältin erklärt der New York Times, dass ja. HBO habe den guten Ruf von Peloton beschädigt, da deren Produkte ja ihre Kund*innen angeblich stärker und gesünder machen. Über Nacht, nach der Ausstrahlung der Episode fielen die Aktien des Unternehmens um elf Prozent. Ein Rechtsstreit könne nach Aussagen der Anwältin in Erwägung gezogen werden, insbesondere, wenn HBO die Storyline, die das Produkt betrifft, nicht offengelegt hat.

Was bisher (im echten Leben) geschah… 

Die Real-Life-Storyline würde dann vermutlich so verlaufen: Peloton klagt. HBO beruft sich darauf, dass es sich dabei ja nun um eine Parodie handle und die Zuschauenden offensichtlich wüssten, dass alles fiktiv ist. Da aber Peloton dieses Jahr schon für negative Schlagzeilen sorgte, weil ein sechsjähriges Kind bei einem Unfall auf einem Laufband ums Leben kam (via BBC), könnte dieses Argument ins Leere zielen. Man könnte sagen, die Storyline sei zu nahe an der Realität. 

Peloton scheint aktuell aber kein Interesse an einem Rechtsstreit zu haben. Reagiert haben sie aber. Erstens veröffentlichte das Unternehmen ein Statement: Darin sagt Kardiologin Dr. Suzanne Steinbaum, Mr. Big habe einen Lebensstill geführt, «den viele als extravagant bezeichnen würden – mit Cocktails, Zigarren und grossen Steaks.» Sie spekuliert sogar, dass «das Fahren auf seinem Peloton-Rad dazu beigetragen haben könnte, sein kardiales Ereignis hinauszuzögern.»

Und zweitens antwortete der Fitnessgeräte-Hersteller mit einer eigenen kurzen Fernsehproduktion. Einem alternativen Ende für das dramatische in der «Sex and the City»-Fortsetzung. Da überlebt Big. 

And just like that…

… wurde der Spot schon wieder aus allen Social-Kanälen gelöscht. Mittlerweile haben zwei Frauen Anschuldigungen gegen den Schauspieler erhoben, er habe sich sexuell an ihnen vergangen. Das Unternehmen hat den Clip am darum von seinen Twitter-, Instagram- und Youtube-Kanälen gelöscht. Auch Ryan Reynolds, der die Werbung mit seiner Marketing-Agentur Maximum Effort produziert hat, nahm sie umgehend von seiner Twitter-Seite. North bestreitet die Vorwürfe, die Begegnungen seine einvernehmlich gewesen. Peloton nimmt die Seite der Anklage ernst. Bis auf Weiteres wird der Clip nicht mehr gezeigt.

So oder so, Mr. Big ist raus. Und rückblickend, war das unausweichlich. Denn erst dieser Knall eröffnet das (davor pointenlos dahinplätschernde) Revival so richtig. Denn natürlich muss sich das Gründungspersonal neu erfinden und dabei stehen glücklich dämmernde Paarbeziehungen im Weg. Mit Stil älter werden, mit Würde die neuen Hürden nehmen, mit Witz den Ernst der Lage begreifen – es gibt wieder viel zu besprechen. Pelotons Screentime ist vermutlich fürs Erste vorbei.

And Just Like That…, auf Sky.

Von zin am 14. Dezember 2021 - 15:56 Uhr