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Mental Health

Mit der 3-Spalten-Übung zum Ziel

Tanja Frieden, ist ehemalige Schweizer Snowboarderin. Die Bernerin gewann die Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin. Heute führt sie die von ihr gegründete Friedens Academy und arbeitet als Energie- und Transformationscoach.

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Tanja Frieden ist Mentaltrainerin. Die Olympiasiegerin im Snowboardcross lebt zurzeit in Indonesien.

Tanja Frieden ist Mentaltrainerin. Die Olympiasiegerin im Snowboardcross lebt zurzeit in Indonesien.

ZVG

Ich schreibe aus Indonesien, Sumbawa, wo ich mit der ganzen Familie für drei Monate lebe. Der Weg zum Arbeitsaufenthalt im Ausland – mit schulpflichtigem Kind und Office – in einem 1000-Seelen-Dorf war nicht einfach, es war jedoch immer unser Ziel. Denn ich war schon früher mit meiner Arbeit im Ausland unterwegs. Mein Mann als Ex-Kitesurf-Profi ebenfalls – noch heute hält er Kitesurf-Camps weltweit ab. Somit lag es auf der Hand, dass wir zusammen immer mal wieder im Ausland arbeiteten.

Als unser Sohn Luam 2016 auf die Welt kam, wurden die Auslandsmonate etwas komplizierter. Im Umfeld hiess es oft: «Wart ab, wenn Luam im Schulsystem ist, könnt ihr das nicht mehr so machen!» Auf Aussagen von aussen empfehle ich, einen tiefen Atemzug zu machen und laut «Aha» zu sagen. Dieser Herzlaut hilft, bei mir zu bleiben und die «Wahrheit» des Gegenübers nicht als die meine anzunehmen. Dann stelle ich mir meine Lieblingsfrage: «Wie will ich es haben?»

«Die grössten Barrieren für Herzensziele entstehen meist in mir selbst»

Dazu mache ich die 3-Spalten-Übung. In die erste Spalte schreibe ich unter «Ziel»: «Ich verbringe freudvolle drei Monate mit der ganzen Familie in Sumbawa.» In die zweite Spalte kommen «Massnahmen dafür»: mit Menschen reden, die das schon gemacht haben, mit der Schule Lösungen suchen für unser Lebensmodell usw. In die dritte Spalte kommt als Überschrift: «Gründe, wieso ich es nicht schaffe». Dort setze ich ein spaltenfüllendes X ein. Somit ist diese Spalte besetzt. Die grössten Barrieren für Herzensziele entstehen meist in mir selbst. Sie kommen immer ungefragt dazwischen. Falls nun etwas aufploppt, reagiere ich mit einem «Aha – dafür hat es gar keinen Platz» und widme mich der zweiten Spalte. Oft hatte ich den Gedanken: «Ach, wollen wir das wirklich? Es ist so anstrengend, das Internet ist zu schwach zum Arbeiten, ein Flipchart gibt es nicht, und die Zeitverschiebung verkompliziert alles.» Ich war kurz davor, alles hinzuschmeissen, zu Hause ist alles einfacher.

Doch dann fokussiere ich auf die Frage: «Wie will ich es haben?» Gelassen und erfolgreich. Mit Freude, bitte. Wie willst du es haben?

Von Style am 9. Dezember 2023 - 11:00 Uhr