Könnt ihr morgens mit Leichtigkeit aufstehen und direkt produktiv sein, oder merkt ihr, dass ihr doch eher am Nachmittag oder gar am Abend aufblühen? Das liegt vermutlich an dem Schlaf-Wach-Rhythmus. Dieser bestimmt nämlich, wann wir müde werden und wann wir hingegen hellwach sind. Zuständig dafür sind verschiedene Hormone. Wenn wir also merken, dass wir morgens nicht so viel von Ihrer To-do-Liste streichen können wie andere, sollte man sich deswegen nicht schlecht fühlen. Denn: Jede innere Uhr tickt anders.
Die unterschiedlichen Typen von Schlaf-Wach-Rhythmen werden Chronotypen genannt. Während man lange nur in frühe Lerchen und späte Eulen unterteilte, versuchte sich der amerikanische Psychologe und Schlaf-Forscher Dr. Michael Breus an einer neuen Unterteilung: Er hat die verschiedenen Chronotypen genau untersucht und sie in vier verschiedene Persönlichkeiten eingeordnet: Bär, Löwe, Wolf und Delfin. Diese Einteilung soll dabei helfen, zu verstehen, wie Ihr Chronotyp tickt und wie man den Alltag der inneren Uhr besser anpassen können.
Chronotyp 1: Der Bär
Der Chronotyp, der am häufigsten vorkommt, ist der Bär. Menschen, die zu diesem Chronotypen gehören, schlafen, wie auch das Tier, gern viel und haben meist auch einen tiefen Schlaf. Sie richten ihren Tagesablauf nach der Sonne, weshalb es für die Bären-Typen vor allem im Winter schwer ist, morgens in die Gänge zu kommen.
Ab dem frühen Vormittag beginnt die produktive Phase der Menschen, die zum Chronotyp Bär gehören. Dort fliessen die Ideen, und der Produktivität sind keine Grenzen gesetzt. Diese Phase läuft bis am Nachmittag, wo der Bär dann wieder das typische Nachmittagstief erlebt und ab und zu auch mal ein Nickerchen braucht. Abgesehen davon verfügen Bären-Typen jedoch über ein relativ stabiles Energielevel.
Chronotyp 2: Der Löwe
Der Löwe gilt laut Breus meist als erfolgreichster Chronotyp und ist ein typischer Frühaufsteher. Menschen, die zu diesem Chronotypen gehören, wachen häufig bereits auf, bevor ihr Wecker überhaupt klingelt und erleben direkt nach dem Aufstehen ihre produktivste Phase. Das gelingt ihnen jedoch nicht den ganzen Tag über: Auch die Löwen entkommen dem typischen Nachmittagstief nicht, und ihr Produktivitätslevel leidet.
Da das frühe Aufstehen nicht von irgendwoher kommt, gehen die Löwen gern früh schlafen. Unter ihrem idealen Schlaf-Wach-Rhythmus leidet dafür manchmal das soziale Leben: Langes Party machen geht bei diesem Chronotypen nicht.
Chronotyp 3: Der Wolf
Der Wolf wird gern mit dem Chronotypen verglichen, den wir früher als Nachteule kannten. Dieser Chronotyp geniesst seine Hochphase erst, nachdem die Sonne untergegangen ist; erst dann wird er richtig aktiv. Seid also nicht zu hart zu euch selbst, wenn euch die besten Ideen erst spätabends in den Sinn kommen.
Da Wölfe meist erst sehr spät schlafen gehen, kommen sie morgens auch nicht besonders gut aus den Federn. Oft findet sich der Wolf-Typ deshalb im klassischen Arbeitsalltag nicht zurecht. Viele Menschen, die zu diesem Chronotypen gehören, versuchen sich früher oder später in einem Job, bei dem sie ihre Arbeitszeiten selbst bestimmen können.
Chronotyp 4: Der Delfin
Die Menschengruppe, die zum Chronotypen Delfin gehört, wird von Breus als Problemschläfer bezeichnet. Diese haben oft einen sehr leichten Schlaf und wachen manchmal sogar mehrmals pro Nacht auf. Leider haben sie deshalb oft auch zu wenig Schlaf und tun sich schwer damit, morgens aufzustehen.
Haben sie es erstmal aus dem Bett geschafft, sind die Delfin-Typen trotzdem sehr energiegeladen, wobei eine leichte Müdigkeit sie konstant durch den Tag begleitet. Am besten können sie sich – ähnlich wie der Wolf – gegen Abend hin fokussieren und dann ihre To-do-Liste abarbeiten.