Egal, wie alt wir sind, gerät uns ein Stück Luftpolsterfolie in die Finger, setzt alles aus und es gibt nur eins zu tun: Die Pölsterchen poppen lassen, bis das Verpackungsmaterial quasi komplett seinen Zweck verliert. Es ist einfach zu schön, das Drücken und das Knallen. Befriedigend irgendwie. So befriedigend, dass es jetzt sogar sogenannte «Pop Fidgets» auf den Markt geschafft haben. Das sind handliche Spielzeuge in Form von schlichten Scheiben, Einhörnern, Äpfeln, Dinos oder Glacés, übersät mit kleinen Kuppen, die man … nun, eindrücken kann.
Plopp, plopp, plopp … Ja, das ist tatsächlich der einzige Zweck, den sie erfüllen. Das gute, alte Bubble-Wrap-Feeling zum Mitnehmen. Für die schnelle Befriedigung unterwegs. Selbst als Handyhülle oder Schlüsselanhänger kann man sich so ein Pop Fidget nun ins Leben holen. Das akzeptieren wir einfach mal – aber fragen uns trotzdem: Warum sind denn eigentlich alle so scharf aufs Ploppen? «Durch das knallende Geräusch erzeugen die Pop Fidgets einen unmittelbaren Effekt», weiss Psychotherapeutin Dr. Katharina Balmer Koechlin. «Das ist im weitesten Sinne ein Erfolgserlebnis, was befriedigend und entspannend wirkt. Menschen tun Dinge, die sie steuern können, lieber als Dinge, auf die sie keinen Einfluss haben. Letztere sind im schlimmsten Fall aversiv, da man sich dann ausgeliefert und hilflos fühlt. Ebenso ist der Spassfaktor natürlich nicht zu unterschätzen. Denn auch unser Bedürfnis nach spielerischer Lust wird durch das Toy befriedigt.»
Entspannung, Erfolgserlebnis und die Lust am Ploppeffekt also. Das Knall-Spielzeug als schneller, kunterbunter Erfolg im Alltag. Den konnten wir vermutlich selten mehr gebrauchen als diesen Zeiten.
Übrigens sind die Fidgets nicht nur für den Ego-Gebrauch, man kann die Hügelchen auch zu zweit um die Wette oder gar mit System knallen lassen. Was prophezeite schon eine bekannte Chips-Marke: Einmal gepoppt, nie mehr gestoppt.
Dann mal los: