Im «Bären» ist alles ein wenig anders. Der Küchenchef beispielsweise ist auch noch Hotelier: Rolf Grob, von GaultMillau und Michelin jahrelang mit Punkten und Sternen ausgezeichnet (im «Rössli» Lindau ZH). Eine echte Challenge für den zähen Triathleten, der sich auf sein kleines, aber schlagkräftiges Team verlassen kann: «Jeder von uns gibt 101 Prozent – dann gehts!», lacht Grob, der seine eigenen Prioritäten klar setzt: «80 Prozent meiner Zeit verbringe ich in der Küche.»
Die Gäste im feinen Gourmet-Restaurant Bärestobe (siehe «Rolf Grob & das Beste aus Appenzell») und in der gemütlichen Taverne wissen es zu schätzen. Im ganzen Haus stehen lokale Produkte im Mittelpunkt, in der Taverne ganz besonders: bärenstarke Salate, Appenzeller Chäsfladä, Tatar vom Appenzeller Rind, Siedwurst auf Chäshörnli. Hier kehren auch die Einheimischen gerne ein.
Besitzer Jan Schoch ist für den «Bären» ein Glücksfall. Er fordert Qualität ein, ist aber auch bereit, dafür kräftig zu investieren. Der «Bären», vor über 400 Jahren erbaut, mutierte im Frühling 2015 zu einem veritablen Boutique-Hotel. Jetzt gibt es noch mehr bärenstarkes Ferienvergnügen: zwölf neue Zimmer. Ein Seminarbereich. Und ein verblüffendes Spa im Dachstuhl mit Dampfbad, finnischer Sauna und Erlebnisduschen unter dem alten Balken! Alle 25 Zimmer, Juniorsuiten und Familienresidenzen sind perfekt ausgerüstet, mit modernster Technik, Boxspringbetten und einem authentischen «Heuladen» am Kopfende. In einigen Boutique-Zimmern wurde die ursprüngliche Deckenhöhe von 1,80 Metern behalten. Besonders «heemelig».
Die drei Hotellerie-Suisse-Sterne für den «Bären» in Gonten sind ein klarer Fall von «Etikettenschwindel»: Das faszinierende Boutique-Hotel verdient mehr, denn das Angebot ist umfassend. Die Gäste lieben die Lounge-Terrasse («zum Dörischnuufe ond Erhole»), Geniesser sehen sich im gut dotierten Wein-keller um oder ziehen sich in die «Schmitte» zurück. Dort ist man «Füü & Flamme» für Whisky (inklusive hauseigener Edition) und Zigarre. Jeden zweiten Sonntag spielen die besten Appenzeller Musiker auf: Kapelle Gätzi-Wettstein, Kapelle Alder, Appenzeller Echo und andere mehr. Der Kanton Appenzell ist ein Wanderparadies, und auch da ist die Leistung des Hotels bärenstark: Ein guter Rucksack steht zur freien Verfügung.
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Natürlich kauft Spitzenkoch Rolf Grob auch mal im Ausland ein. Eine vor der Küste Korsikas geangelte Königsdorade etwa, die er mit einem Kräuterrisotto serviert. Bereits die Bouillabaisse ist eine Süsswasser-Bouillabaisse, mit Bodensee-Bio-Saibling der Familie Graber aus Staad SG. Der Hauptgang ist 100 Prozent Appenzell: Alpschweinsfilet und Weide-Gitzi mit Ochsenschwanz-Ragout, Morcheln und Ribelmais-Polenta. Gastgeber Rolf Grob: «Wir haben sehr viele sehr innovative Produzenten in der Umgebung. Metzger Fässler ist mein wichtigster Partner.» Schönstes Kompliment für Grob: «Wenn die Gäste bei der Abreise gleich den nächsten Aufenthalt bei uns buchen.»
Die Serie #auf&davon ist ein Reise-Extra von Redaktion & Verlag der Schweizer Illustrierten zusammen mit Destinationen und Reiseveranstaltern.