Der Frühling ist da, Blumen und Bäume beginnen zu blühen. Grund zur Freude für die einen – alljährliche Leidenszeit für die anderen. Rund zwei Millionen Menschen leiden in der Schweiz unter einer sogenannten Rhinokonjunktivitis, bei der die Nasen- und Augenschleimhäute gleichsam betroffen sind.
Die weitaus häufigste Form ist dabei die Pollen- und Gräser-Allergie, auch saisonaler Heuschnupfen genannt. Davon sind etwa 20 Prozent der Bevölkerung betroffen. «Heuschnupfen ist in den letzten Jahren massiv häufiger geworden», weiss Richard Brun, Leiter Medical & Scientific Affairs bei Burgerstein Vitamine in Rapperswil-Jona SG.
Zu den häufigsten Auslösern gehören Gräser wie beispielsweise das Wiesenlieschgras oder Knäuelgras. Bei den Bäumen machen vor allem die Pollen von Hasel, Erle, Esche, Birke und Hagebuche Probleme.
Bei den Kräutern sind es oft Beifuss oder das Traubenkraut (Ambrosia). Beim Einatmen oder bei Schleimhautkontakt mit den Pollen schütten Abwehrzellen fälschlicherweise zu viel Histamin aus. Dieser Entzündungsbotenstoff führt dann zu Schwellungen und Entzündungen der Bindehaut der Augen und der Schleimhäute der Nase.
So entstehen die typischen Symptome wie Fliessschnupfen, Niesattacken, tränende und juckende Augen und gelegentlich auch Hautrötungen. Was können die geplagten Allergiker tun, damit sie nicht jedes Jahr erneut während mehreren Wochen unter den genannten Symptomen leiden müssen?
«Die Desensibilisierung ist die bisher einzig ursächliche Behandlung», erklärt Richard Brun. Dem Immunsystem wird beigebracht, dass die Pollen «harmlos» sind und es nicht reagieren muss. «Diese Therapie ist zeitaufwendig, kann aber gute Ergebnisse bringen.» Ist die Akutphase einmal da, können die Geplagten mit sogenannten Antihistaminika oder mit Kortikosteroiden die lästigen Symptome in Schach halten.
«Viele Allergie-Patienten möchten sich heute auf natürliche Weise gegen den Pollenangriff aus der Luft wappnen», weiss Richard Brun.
Dies ist mit Probiotika möglich, das heisst durch die mehrwöchige Einnahme eines Präparats mit lebenden Milchsäurebakterien namens Lactobacillus paracasei LP-33 konnten in Studien die Allergie-Symptome sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen deutlich gesenkt werden. Denn was vielen Menschen kaum bewusst ist: Auch die Darmgesundheit spielt bei der Pollenabwehr eine wichtige Rolle.
Die Angst vor Krankheitserregern in öffentlichen Toiletten ist bei manchen Menschen derart ausgeprägt, dass sie die WC-Spüle mit dem Fuss betätigen und Toilettenpapier benützen, um die WC-Tür zu öffnen. Auf einem öffentlichen Klo mag das Sinn machen, nicht aber in privaten Badezimmern. Denn der Ort mit den meisten Keimen ist weder das WC noch die Türfalle, sondern der Zahnbürstenhalter!
Während «nur» 27 % der Toilettensitze verkeimt waren, wiesen 64 % der Zahnbecher Schimmel und andere Bazillen auf. Der Grund: Sie sind oft feucht und werden eher selten gereinigt. Dennoch ist dies kein Grund, sich Sorgen zu machen. Die meisten Keime im Badezimmer stellen keinen Schaden dar und unterscheiden sich kaum von den Bakterien auf unserer Haut.
Die vielen verschiedenen Darmbakterien und das Immunsystem beeinflussen sich gegenseitig. Richard Brun: «Ist diese Bakterienvielfalt gestört oder vermindert, erhöht sich das Risiko des ‹Wirtes› für Allergien oder andere Krankheiten.
Von einigen Darmbakterienstämmen wissen wir hingegen, dass sie gezielt bei Allergien helfen.» Führt man diese zu, wird das Immunsystem des ganzen Körpers etwas «entschärft». So lässt sich die Lebensqualität von Allergikern in der Pollenzeit verbessern. Idealerweise sollte ein solches Probiotikum schon eine Woche vor und während der Pollenzeit eingenommen werden.