Wie viel kostet ein Kind ab seiner Geburt bis ins Erwachsenenalter? Dazu gibt es unterschiedliche Angaben. Laut Bundesamt für Statistik kostet ein Kind unter 11 Jahren durchschnittlich 600 Franken im Monat, ein älteres Kind um die 900 Franken pro Monat. Die Zürcher Kinderkostentabelle geht von durchschnittlichen Kosten von 1500 Franken pro Kind und Monat aus. Was sich natürlich nur schon durch die sehr hohen Mieten in Zürich mit-erklären lässt.
Egal, welche Berechnungsgrundlage man anwendet, die Familiengründung ist auf jeden Fall mit zusätzlichen Kosten verbunden. Und meist auch mit einer Lohneinbusse, da oft ein Elternteil sein Arbeitspensum in der Lohnarbeit zugunsten der nicht bezahlten Familienarbeit reduziert.
So hoch sind die Ausgaben für einen Säugling in der Schweiz
Auch klar ist: Babys kosten nicht gleich ab dem ersten Lebensmonat so viel. Normalerweise bewegen sich die zusätzlichen Ausgaben für einen Säugling im ersten Lebensjahr zwischen 370 und 550 Franken pro Monat. Dies belegen Erfahrungszahlen der Budgetberatung Schweiz.
Die grössten Posten auf der Babyrechnung machen wohl die Ausstattung, Windeln, Krankenversicherung und Nahrung aus. Auch Haushaltsnebenkosten und Gesundheitskosten schlagen zu Buche.
Eltern können beeinflussen, wie viel ihr Baby kostet
Während statistisch erhobene Zahlen zu den Babykosten als Richtwerte dienen, kommt nicht jedes Kind seine Eltern gleich teuer zu stehen. Das Erstgeborene ist das teuerste Kind. Nachfolgekinder werden immer günstiger – einerseits, da die Eltern nicht mehr so viele Neuanschaffungen tätigen müssen, andererseits sicher auch, weil sie sich durch ihre Erfahrung weniger zu unnötigen Ausgaben verleiten lassen.
Doch bereits ab dem ersten Kind kann man die Familienkasse schonen – mit den folgenden Tipps:
Je nachdem, wie umsichtig Eltern mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umgehen, können sie grosse Summen sparen. Hier kommen 27 Tricks, um das Familienbudget mit Baby zu schonen:
Einen Budgetplan erstellen
Ihr plant, eine Familie zu gründen? Dann gehört dieser Punkt als Nummer 1 auf eure To-Do-Liste. Denn bei den Finanzen gilt, was überall sonst ebenfalls der Wahrheit entspricht: Wissen ist Macht. Wer aufschreibt, wofür er wie viel Geld ausgibt, erkennt schneller unnötige Ausgaben. Einen Budgetplan für die eigene Familie zu erstellen, schafft Klarheit und damit Sparpotenzial. Vorlagen gibts bei Budgetberatung.ch.
Preise vergleichen
SRF hat Einwegwindeln getestet und kommt zum Schluss: Auch günstige Windeln taugen was. Wer Preise vergleicht, kann während der Windelzeit eines Babys 1250 Franken sparen. Zu den Ergebnissen gehts hier. Preise zu vergleichen macht in absolut jedem Bereich Sinn. Das kostet zwar Zeit und Nerven, aber dafür weniger Geld.
Gebrauchtes reicht
Ein Baby wächst unglaublich schnell. Es lohnt sich einfach nicht, alle Kleider neu anzuschaffen. Der Freude halber reichen ein, zwei hübsche neue Sets. Den Rest könnt ihr euch getrost ausleihen oder in Börsen zusammenkaufen. Dasselbe gilt übrigens für die gesamte Baby-Erstausstattung. Auch Kinderwagen, Babytrage, Autositz und vieles mehr findet man in gutem Zustand aus zweiter Hand. Wer dazu Sorge trägt, kann diese Dinge später sogar weiterverkaufen.
Keine Umstandsmode kaufen
Umstandsmode kostet viel und ist meist nicht wahnsinnig elegant. Normale Kleidung zwei Nummer grösser zu kaufen, um den Babybauch damit einzukleiden, bringt den Vorteil, dass man sie später einfacher wieder verkaufen kann.
Die Brust geben
Nicht jede Mama kann und nicht jede Mama will ihr Kind an der Brust nähren. Das ist ok. Falls es für euch aber infrage kommt, euer Kind im ersten Jahr zu stillen, spart ihr damit ordentlich Geld. Denn Muttermilch gibts kostenlos, während Milchpulver für Säuglinge mit mehreren 100 Franken pro Jahr zu Buche schlägt. Aber nichts desto trotz, sollte diese Entscheidung nicht von den Finanzen eines Paares abhängig gemacht werden. Wir bei SI Family sind ganz klar der Meinung: Die Verurteilung nicht-stillender Mütter muss aufhören.
Apropos Muttermilch
Eine Milchpumpe auszuleihen macht viel mehr Sinn, als das Gerät zu kaufen. Schliesslich lassen sich alle Teile steril auskochen.
Apropos Muttermilch – zum Zweiten
Ein Baby braucht im ersten Lebensjahr eigentlich kaum Pflegeprodukte, wenn Muttermilch und Wasser zur Verfügung stehen. Muttermilch kann ganz viele Produkte ersetzen, vom Badezusatz bis zum Nasenspray. Mehr dazu im Artikel: So setzt ihr Muttermilch als Pflege- und Heilmittel ein.
Müsterchen sammeln
Steht euch keine Muttermilch zur Verfügung, könnt ihr in Drogerien und Apotheken nach Müsterchen für Babypflegeprodukte fragen. Die gibts meist in sehr ergiebigen Packungen von der Wundcreme bis zur Sonnenmilch. So könnt ihr ein Produkt erst einmal testen, bevor ihr dafür viel Geld ausgebt.
Hände weg von Baby-Gadgets!
Hat euer Algorithmus schon herausgefunden, dass ihr Eltern seid? Dann werdet ihr in den sozialen Medien wohl von Werbeanzeigen für dies und jenes, das ein Kind unbedingt braucht, überflutet. Redaktorin Maja weiss, warum ihr euch auf keinen Fall zum Kauf verführen lassen solltet. Mehr dazu im Artikel: «Wie mich Instagram langsam in den Ruin treibt».
Diese 15 Dinge sind rausgeworfenes Geld
Der Markt für Babyzubehör ist ein Milliardengeschäft. Vom perfekten Nuggi, über den besten Buggy bis hin zur kompletten Kinderzimmergarnitur gibt es alles was das Eltern-Herz begehrt. Einiges braucht man wirklich, auf anderes kann man getrost verzichten. Warum wir Wickeltasche, Babyfon und Heizstrahler für unnötig halten, erfahrt ihr im Artikel: «Diese 15 Dinge braucht kein Kind»
Auf Babyschuhe verzichten
Babyschuhe sind auch so etwas Überflüssiges. Natürlich sehen kleine Sneakers an Babyfüssen einfach putzig aus. Aber brauchen tut man sie nicht. Babys lernen am schnellsten und sichersten gehen, wenn sie sich barfuss bewegen dürfen. Oder in rutschfesten Socken. So kann sich auch die Mikromuskulatur im Babyfuss gesund ausbilden – was Fuss-Fehlstellungen vorbeugt.
Bei der Kinderkleidung doppelt sparen
Kinderkleidung gebraucht zu kaufen, macht finanziell Sinn. Sie in gutem Zustand weiter zu geben, verdoppelt das Sparpotenzial. Beides geht kinderleicht auf den beiden beliebtesten Schweizer Verkaufsdrehscheiben für Kinderkleider aus zweiter Hand www.bakibo.ch und secondstar.ch.
Auf mitmachende Kleidung setzen
In den ersten fünf Lebensjahren verdoppeln Kinder ihre Körpergrösse. Bei dem Tempo ist es sinnvoll, auf mitwachsende Kinderkleidung zu setzen. Oder die Kleidungsstücke zu gross zu kaufen (oder zu nähen) und den Saum umzulegen, um ihn später auslassen zu können. Wenn das Kind definitiv aus der Kleidung rausgewachsen ist, hilft nur noch eins: kürzen, was sowieso schon zu kurz ist. Ein schönes Hängerkleidchen kann man, kombiniert mit Hosen oder Strumphosen, noch lange als Oberteil nutzen.
Selber kochen
Wenn sich euer Baby langsam an feste Nahrung gewöhnen soll, könnt ihr viel Geld sparen, indem ihr den Brei selber kocht. Ausserdem schmeckt das einfach besser als aus dem Glas. Jetzt nur nicht dem Kind alles wegfuttern!
Eigenes Zimmer?
Das braucht ein Baby zu Beginn noch nicht. Im Gegenteil, die Nähe zu den Eltern beruhigt einen Säugling, wenn er sein Bettchen im Erwachsenenschlafzimmer hat. Im ersten Jahr können Eltern sich also die zusätzlichen Ausgaben für eine grössere Wohnung sparen. Ein eigenes Zimmer macht erst wirklich Sinn, sobald die Kinder etwas aktiver werden und sich auch einmal zurückziehen möchten zum Spielen, also irgendwann zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr.