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Der IQ ist beeinflussbar

8 Wege, die Intelligenz eines Babys zu fördern

Welchen IQ ein Mensch hat, hängt von vielen Faktoren ab. Unter Anderem von diesen acht Punkten, die Eltern bereits im Babyalter beachten können.

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Baby mit Brille

Entdeckergeist: Kinder fördern und füttern die eigene Intelligenz instinktiv mit ihrer Neugier.

Getty Images/Westend61

Intelligenz wird oft mit Bildung verwechselt. Während Bildung die reine Aufnahme von Wissen umschreibt, ist Intelligenz der Begriff für die Fähigkeit, dieses Wissen zu überarbeiten, abzuspeichern, anzuwenden und zu vernetzen. Bildung lässt sich demnach kaufen, Intelligenz nicht. Dennoch können Eltern die Intelligenz ihres Kindes bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. Denn Intelligenz wird nicht nur durch die Gene, sondern auch durch Umwelteinflüsse gebildet.

Die Gene sind zwar das Grundkapital, welches ein Kind als denkendes Wesen mitbekommt. Die Erblichkeit von Intelligenz liegt jedoch laut wissenschaftlichen Schätzungen bei nur 50 bis 80 Prozent. Der Rest der Intelligenz eines Kindes wird durch äussere Einflüsse geformt: angefangen mit den Nährstoffen, welche dem Kind bereits in der Schwangerschaft zugeführt werden bis hin zur Zusammenstellung seines sozialen Umfelds.

Bereits im Babyalter können Eltern die gesunde Hirnentwicklung ihres Kindes fördern und damit seinen späteren IQ beeinflussen. Mit diesen acht Tipps.

1. Das Baby ausschlafen lassen

Ob ein Kind eine Stunde weniger lang schläft oder nicht, macht doch keinen Unterschied, möchte man denken. Die Wissenschaft belegt das Gegenteil. Offenbar führt bereits eine Stunde Schlafmangel pro Tag bei einem Kleinkind zu einer Verzögerung der kognitiven Entwicklung. Der Grund dafür: Das Baby-Hirn entwickelt seine neuronalen Verbindunge vor allem während der aktiven Schlafphasen. Babys, die genügend Schlaf kriegen, entwickeln nachweislich ein besseres Sprachgefühl, eine bessere Aufmerksamkeit sowie eine bessere Impulskontrolle. Es lohnt sich also, ein Baby ausschlafen zu lassen, anstatt es zu wecken.

Wissenswertes rund um den Babyschlaf und wie man ihn gezielt fördern kann, findet ihr unter diesem Link.

2. Mit dem Kind musizeren (statt Musik hören)

Der sogenannte Mozart-Effekt besagt, dass Kinder, die (am besten bereits im Mamabauch) klassische Musik hören, intelligenter werden, als kleine Rock-Fans. Diese Erkenntnis geht auf eine US-Studie aus dem Jahr 1993 zurück. Finnische Wissenschaftler konnten diesen Effekt teilweise bestätigen. Jedoch kommen kanadische Neurowissenschaftler zum Schluss, dass es noch hilfreicher ist, mit den Kindern gleich selbst Musik zu machen. Denn das Musizieren fordert das Hirn auf selten komplexe Weise heraus: der Körper muss gleichzeitig sehen, fühlen, hören, bewegen, kreativ sein. Dies steigert die geistige Beweglichkeit, also die Fähigkeit, sich rasch von einem Gedanken auf den nächsten einzustellen. Und: Musik fördert offenbar auch die Sprachentwicklung von Kindern.

3. Spielen, spielen, spielen

Die Entwicklungs-Forschung stellt einen unbestreitbaren Zusammenhang fest zwischen der körperlichen Aktivität von Babys und ihrer Hirnentwicklung. Je körperlicher aktiv sich Kleinkinder verhalten, desto besser die Blutversorgung des Denkorgans – was zu einem besseren Gedächtnis und ausgeprägterer Lernfähigkeit führt. Eltern können dies gezielt fördern, indem sie mindestens eine Stunde am Tag aktiv mit ihrem Kind spielen.

4. Gespräche mit dem Baby führen

Auch wenn unsere Kinder uns noch gar nicht antworten können, sollten wir bereits beginnen, mit ihnen Gespräche zu führen. Am besten mit Augenkontakt. Den nicht nur der Sound unserer Stimme, auch die Bewegungen unserer Lippen dienen dem Kind als Grundlage für eine optimale Sprachentwicklung und ein vielfältiges Vokabular.

5. Gesundes Essverhalten

Damit sich das Hirn richtig entwickeln kann, braucht es verschiedene Nährstoffe. Deren Aufnahme können wir gezielt fördern – mit allem, was wir dem Kind durch die Muttermilch und auf dem Teller vorsetzen. Sich mit Nährstoffen auseinanderzusetzen, hilft, den Speiseplan eines Kindes optimal zu gestalten, so dass es zu keinem Mangel kommt. Folgende Inhaltsstoffe sind für eine gesunde Hirnentwicklung besonders wichtig: Cholin, Eisen, Kupfer, Zink, Folsäure, Vitamin A, C und D sowie die B-Vitamine, Jod und Selen.

6. Bezugspersonen zulassen

Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Dieser Spruch ist nicht nur wahr, wenn es um die Entlastung der Eltern geht, sondern stimmt auch, wenn man bedenkt, dass Kinder von einem vielfältigen sozialen Umfeld profitieren können. Nicht nur sollten Eltern es ihren Kindern ermöglichen, Beziehungen zu verschiedenen Bezugspersonen zu entwickeln. Auch der Austausch mit Gleichaltrigen ist enorm wichtig für eine gesunde Entwicklung im Kleinkindalter.

«Ein Kind sollte mehrere Stunden pro Tag mit Gleichaltrigen zusammen sein», sagte Erziehungs-Papst Remo Largo. «So lernt es zu sprechen, sich in andere Kinder einzufühlen, sich anzupassen, mit Konflikten umzugehen, Beziehungen zu pflegen und Freundschaften zu schliessen.» Der Kontakt zu anderen Kindern und weiteren Bezugspersonen sei nicht nur für die Entwicklung eines Kindes, sondern auch für dessen Wohlbefinden essenziell.

7. Vorlesen

Vorlesen ist nicht nur eine gemütliche Sache und tut der Seele einfach gut, es dient – tadaaa! – auch der kindlichen Entwicklung. «Kinder, denen täglich vorgelesen wird, haben einen grösseren Wortschatz und sie lernen leichter lesen und schreiben», heisst es auf der Infoseite des Schweizer Vorlesetags.

8. Raus in die Natur

Wenn wir es unseren Kindern ermöglichen, viel Zeit in der Natur zu verbringen und dort uneingeschränkt mit allen Sinnen die Welt zu entdecken, schenken wir ihnen das Umfeld, das sie brauchen, um ihre mentalen Fähigkeiten voll ausreifen zu lassen. Ein Spaziergang in den Wald tut nicht nur dem Körper gut, er fordert und fördert alle Sinne. Ausserdem wirkt sich eine grüne Umgebung nachhaltig auf das Wohlbefinden aus. Sie beruhigt und macht glücklich. Das alles liebt das Hirn!

Von KMY am 27. April 2022 - 07:09 Uhr