Wer an nächtliche Schnarch-Konzerte denkt, hat in der Regel das Bild eines schlafenden Erwachsenen in Kopf. Doch bereits sehr kleine Kinder können schnarchen. Gemäss swissmom.ch schnarchen sogar über die Hälfte der Kinder zwischen ein und vier Jahren gelegentlich, acht Prozent davon jede Nacht. Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl und Buben tun es häufiger als Mädchen.
Beunruhigen muss das die Eltern nicht zu sehr. Allerdings kann Schnarchen auf einen gestörten Schlaf hindeuten. Zudem kommen Tagesmüdigkeit, Hypermobilität und Blässe bei Kindern, die schnarchen, häufiger vor als bei solchen, die ruhig durchschlafen.
Aus diesen Gründen schnarchen Kinder:
Vergrösserte Mandeln: Schwillt das Gewebe im Rachenraum an, kann dies das Atmen während des Schlafes beeinträchtigen.
Übergewicht: Dies kann dazu führen, dass Kinder im Halsbereich mehr Gewebe haben, was das Schnarchen begünstigt.
Anatomische Gründe: Die Struktur von Nase, Mund und Rachen kann ebenfalls Ursache für Schnarchen sein.
Allergien: Sie führen häufig zu einer verstopften Nase, was das Schnarchen begünstigt.
Atemwegsinfektionen: Auch sie können zu vorübergehendem Schnarchen führen.
Passivrauch: Rauchen die Eltern in der Umgebung von Kleinkindern, erhöht dies das Risiko, dass die Kinder schnarchen, um 60 Prozent.
Schnarchen Kinder nicht bloss vorübergehend mal, sondern ständig, empfiehlt sich ein Besuch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt, um die genaue Ursache des Schnarchens herauszufinden. Hilfreich ist es, wenn die Eltern das Kind im Schlaf filmen und die Videoaufnahme der Fachperson vorlegen können. Erkennt sie keinen Grund für die nächtlichen Geräusche, könnten eine Schlafmedizinerin oder ein Schlafmediziner wie auch eine Kieferorthopädin oder ein Kieferorthopäde konsultiert werden.
Atemaussetzer gehören abgeklärt
Unbedingt abgeklärt gehören nächtliche Atemaussetzer. Diese führen dazu, dass die Sauerstoffversorgung abfällt. Warnsignale dafür sind ein unruhiger Schlaf, starkes nächtliches Schwitzen und die Neigung, mit nach hinten überstrecktem Kopf zu schlafen. Tagsüber sind Kinder mit Atemaussetzern oft erschöpft und appetitlos oder aber hibbelig und hyperaktiv. Ausserdem kann der gestörte Schlaf in seltenen Fällen zu einer verminderten Ausschüttung der Wachstumshormone führen.
Verschiedene Therapien gegen das Schnarchen
Je nach Ursache für das Schnarchen kommen verschiedene Therapien in Frage. Teilweise helfen Nasensprays oder bei Entzündungen der Atemwege kommen Antibiotika zum Einsatz. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Mandeln zu verkleinern oder ganz zu entfernen. Haben die Kinder während des Schlafs ständig den Mund offen und zeigt sich starker Speichelfluss, kann das auf vergrösserte Nasenpolypen hindeuten, die operativ entfernt werden können. Ist das Schnarchen durch eine Muskelschwäche im Mund- und Rachenraum bedingt, können logopädisches Training oder eine kieferorthopädische Behandlung helfen.