Schmerzen, Schwellungen an den Gelenken, Bewegungseinschränkungen: Die Symptome von Arthritis sind bei Kindern und Erwachsenen die gleichen. Trotzdem ist es schwieriger, bei Kindern eine Diagnose zu stellen. Der Grund: Sie klagen weniger über Schmerzen. Die neue Broschüre «Malus fantastische Hüte gegen verflixt blöde Arthritistage» der Rheumaliga Schweiz soll Kindern helfen, die Symptome zu benennen und die Krankheit besser zu akzeptieren.
Die Broschüre wurde mithilfe betroffener Kinder erarbeitet und gibt auf spielerische Weise Tipps. So kann es etwa helfen, Schulbücher doppelt anzuschaffen und im Klassenzimmer zu lagern – das erleichtert den Schulweg. Auch die Eltern spielen eine wichtige Rolle: Sie sind besonders gefordert, das Verhalten ihrer Kinder zu beobachten. Hinkt es beim Gehen? Hat es Schmerzen beim Anziehen der Kleider? Vermeidet es Belastungen?
«Besondere Vorsicht ist geboten, wenn eine Gelenks- entzündung zusammen mit Fieber auftritt.»
Dr. med. Daniela Kaiser
«Wenn ein Kind sich über längere Zeit schont oder Rückschritte in der Entwicklung macht, sollte man zum Arzt mit ihm», erklärt Dr. med. Daniela Kaiser, Leitende Ärztin Pädiatrie des Luzerner Kantonsspitals. «Besondere Vorsicht ist geboten, wenn eine Gelenks- entzündung zusammen mit Fieber auftritt. Dann sollte man notfallmässig zum Arzt.»
Arthritis tritt in verschiedenen Formen auf. «Bei Kindern handelt es sich meist um die Oligoarthritis. Dabei sind maximal vier Gelenke gleichzeitig entzündet», erklärt Dr. Kaiser. Oft sind Mädchen im Kleinkindalter betroffen.
Erkrankte Kinder und Jugendliche brauchen immer eine medikamentöse Behandlung, die dem Schweregrad der Erkrankung angepasst wird. «Es gibt sogar Kinder, bei denen die Krankheit zur Ruhe kommt», sagt Dr. Daniela Kaiser. «Man weiss, dass eine frühe intensive Therapie, die den Krankheitsprozess rasch zum Stillstand bringt, die Prognose verbessert.»
Kostenlose Broschüre erhältlich im Webshop der Rheumaliga Schweiz. www.rheumaliga-shop.ch