In einer Überbauung mit 500 Wohnungen im aargauischen Buchs kam es zu immer mehr Beschwerden wegen Kinderlärms, sodass die Vermieterin, die Migros-Pensionskasse (MPK) nun einen Ordnungsdienst engagiert haben. Die Patrouillen sorgen seit Mitte Juli dafür, dass ab 19 Uhr Ruhe herrscht, wie der «Tages-Anzeiger» (Bezahl-Artikel) berichtet. Und das in einer Siedlung, die als besonders «familienfreundlich» angepriesen wird.
Wir finden, wer in eine «familienfreundliche» Überbauung mit so vielen Wohnungen zieht, müsste sich eigentlich bewusst sein, dass man dort nicht nur das Rauschen der Bäume und das Pfeifen der Vögelchen hören wird, sondern eben auch Gelächter, Geplapper sowie Geschrei von Kindern. So wie man in der Nähe von Flughäfen mit Fluglärm, in der Stadt mit Strassenlärm und neben Kirchen oder auf einer Alp mit Glockengeläut rechnen muss.
Aber wir wohnen nicht in der besagten Siedlung und wissen daher nicht, wie schlimm es wirklich um die Nerven der Bewohnerinnen und Bewohner stehen muss. Falls es dort aber tatsächlich so laut zu und her gehen sollte. fänden wir zumindest die Uhrzeit zu überdenken. Feierabend um 19 Uhr? In den grossen Ferien?
Während der Schulzeit ist das wahrscheinlich in vielen Familien die Zeit, zu der die Kinder langsam herunterfahren und sich für die Schlafenszeit vorbereiten müssen. Da wären manche Eltern vielleicht sogar froh, gäbe es diese offizielle Feierabend-Zeit und patrouillierende Dienstleute, denen sie die «Schuld» in die Schuhe schieben können, wenn sie die Kinder ins Bett schicken. Aber während den langen Sommerferien von den Kindern um 19 Uhr Ruhe zu verlangen, ist einfach nur kleinlich und alles andere als familienfreundlich. Besonders in diesem Jahr, da wegen der Corona-Pandemie auch die Möglichkeiten für Ausflüge und Reisen eingeschränkt sind.
Unsere Familienexpertin Romina Brunner hat zum Thema Kinderlärm mit einem Experten gesprochen und Tipps bekommen.
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