Manche scheinen es tatsächlich nur gut zu meinen, andere überlegen sich wohl nicht viel dabei, aber vereinzelte Exemplare bringen sie richtig übergriffig an den Mann oder die Frau mit Baby: Gratis-Tipps zum Stillen, Schlafen, Spielen und überhaupt zu jedem Thema rund um Neugeborene. Unser Lieblingsbeispiel: Einer Freundin hat auf einem Spaziergang mit dem Kinderwagen an einem sommerlichen Tag am See eine wildfremde Passantin einfach ungefragt den Sonnenschutz aufgespannt! Das haut einem doch glatt den Nuggi raus!
Auch das amerikanische Plus Size Model Ashley Graham, 32, bekam schon jede Menge ungefragter Ratschläge, wie sie im Interview mit dem Magazin Elle erzählt. Sie selbst achte deshalb konsequent darauf, dies nicht zu tun. Auch wenn es ihr manchmal schwer falle, gerade jetzt, da sie mehrere Schwangere in ihrem Umfeld habe. «Aber ich halte mich immer zurück, weil ich mich daran erinnere, wie ich mich fühlte, als mir alle sagten, was ich tun soll, und mir ihren unaufgeforderten Rat und ihre Listen schickten», sagt sie gegenüber Elle. «Wer eine Frage hat, wird sie schon selber stellen – andernfalls halten wir lieber die Klappe und lassen diese Mutter es einfach selbst herausfinden. Das Mom-Shaming in den sozialen Medien ist ausser Kontrolle geraten.»
Das hat sie als Neo-Mama am eigenen Leib erfahren: Als sie vor ein paar Monaten auf Instagram von ihrer ungewöhnlichen Wickelmethode in einem Baumarkt berichtete, arteten die Kommentare dazu, wie sie es hätte besser machen können, in regelrechte Beschimpfungen aus.
Doch davon lässt sie sich nicht herunterziehen, denn dafür ist sie selbstbewusst genug: Ashley Graham verlässt sich auch als Mutter auf ihr Bauchgefühl und macht es so, wie es für sie und ihren Sohn passt. Auch wenn manche dächten, der Kleine müsste nun doch durchschlafen, störe es sie nicht, dass er immer noch ein- oder zweimal pro Nacht aufwache. «Ich fühle mich zu 100 Prozent ausgeruht», sagt das Model. Und sie schwärmt: «Isaac kam kurz vor dem Lockdown zur Welt, und so konnte ich jeden einzelnen Moment mit ihm erleben, damit ging ein Traum in Erfüllung.»
Für die Heimquarantäne zog sie mit ihrem Mann und dem kleinen Isaac vorübergehend zu ihrer Familie in ihrem Elternhaus in Nebraska. Praktischer Nebeneffekt: Ihr temporäres Zuhause ist schön abgeschirmt von all den Besserwissern mit den Gratis-Tipps.
Falls ihr Lust habt auf gefragte Tipps und Tricks von anderen Eltern, findet ihr ganz viele hier.