Die Frage, wen man als Gotti und Götti auserkoren will, löst bei manchen werdenden Eltern Kopfzerbrechen aus. Zwar hat sich die Rolle der Pateneltern im Laufe der Zeit gewandelt: Früher galt es als Pflicht, dass Gotti und Götti einspringen, wenn den Eltern des Patenkindes etwas passiert. Heute sieht man in ihnen vor allem Bezugspersonen fürs Kind, die es im besten Fall bis über die Teenagerjahre hinaus begleiten.
Fragt man jemanden, ob er oder sie die Patenschaft fürs Kind übernehmen möchte, ist das ein grosser Vertrauensbeweis. Gleichzeitig möchte man niemanden kränken, indem man sie oder ihn für dieses Amt eben nicht in Erwägung zieht. Dann ist da noch der Clinch, ob man sich besser für Menschen aus dem Familien- oder dem Freundeskreis entscheiden soll. Sicher ist: Dem Kind bringt es nichts, wenn das Gotti und der Götti bloss aufgrund von fremden Erwartungen augesucht werden.
Die folgenden Tipps können euch bei der Wahl von Gotti und Götti helfen:
- Überlegt euch, welche Erwartungen ihr an die Pateneltern habt – und wer diese erfüllen könnte. Wünscht ihr euch, dass diese Person möglichst viel alleine mit dem Kind unternimmt, dann ist die Freundin, die bereits selbst drei Kinder und mehrere Patenkinder hat, vermutlich nicht die ideale Wahl.
- Fühlt euch nicht gezwungen, jemanden für die Rolle des Göttis oder des Gottis anzufragen. Auch wenn in eurer Familie traditionell der Bruder oder die Schwester gewählt werden, heisst das nicht, dass ihr euch nicht für die besten Freunde entscheiden dürft.
- Habt ihr bereits jemanden im Sinn, den ihr euch gut als Bezugsperson für euer Kind vorstellen könnt, lohnt es sich, diese Person zu fragen, wie sie sich denn die Rolle des Gottis oder Göttis vorstellt.
- Klärt auch ab, wie viel Zeit in die Götti- und Gotti-Rolle investiert werden möchte. So erspart ihr beiden Seiten Enttäuschungen.
- Überrumpelt niemanden mit eurer Anfrage, lasst den auserkorenen Menschen Bedenkzeit und akzeptiert auch ein Nein.
Auch wenn die Wahl von Gotti und Götti wohlüberlegt getroffen wurde, können sich Beziehungen im Laufe der Zeit verändern und verflüchtigen. Habt ihr das Gefühl, die Paten nehmen ihre Rollen nicht (mehr) in eurem Sinne wahr, lohnt es sich, das Gespräch zu suchen. Findet ihr keinen gemeinsamen Nenner oder bei den ausgewählten Menschen haben sich die Lebensumstände derart geändert, dass ihnen die Zeit fürs Patenkind fehlt, ist es absolut in Ordnung, ein neues Gotti oder einen neuen Götti zu suchen. Vielleicht ist das Kind sogar schon alt genug, um selbst zu bestimmen, wen es sich als Bezugsperson wünscht.