Wie Carlo (37) und Jenny Janka (36) kürzlich beim Besuch von schweizer-illustrierte.ch erzählten, schlafen sie und ihre drei Kinder Ellie (4), Lio (2) und Lina (4 Monate) zu fünft im Familienbett. Was für frühere Generationen nicht in Frage gekommen wäre, ist mittlerweile Trend: Immer mehr Eltern beschliessen, ihre Kinder über Nacht im Spezialbett bei sich zu behalten. In der Regel ist das Familienbett 240 Zentimeter breit und bietet Platz für zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder.
Jennifer & Carlo Janka im Eltern-Check
Am Ende muss jedes Elternpaar selbst wissen, was ihre Kinder benötigen, um geborgen aufzuwachsen und was für sie selbst am besten stimmt. Wer jedoch noch unsicher ist, ob ein Familienbett die geeignete Lösung sein könnte, dem helfen vielleicht die folgenden Vor- und Nachteile von Familienbetten bei der Entscheidung:
Vorteile eines Familienbetts:
- Bindung stärken: Näher geht nicht. Haben Kinder nachts ihre Eltern bei sich, fühlen sie sich automatisch geborgener. Das führt aber nicht etwa dazu, dass sie diese Nähe ständig benötigen. Viele Kinder tanken dadurch Kraft, um tagsüber besser loszulassen.
- Mehr Ruhe: Vor allem ängstliche Kinder und solche mit Schlafproblemen kommen besser zur Ruhe, wenn sie bei ihren Eltern schlafen. Allein deren Geruch wirkt auf die Kleinen beruhigend.
- Schlafrhythmus anpassen: Im Idealfall gleicht sich der Schlafrhythmus der Kinder mit der Zeit jenem der Eltern an. Das heisst, sie schlafen morgens eher länger und auch besser durch.
- Probleme erkennen: Eltern merken im gemeinsamen Bett sofort, wenn sich ein Kind unwohl fühlt oder kränkelt. Sie müssen dazu nicht zuerst aufstehen und immer wieder nach dem Kind schauen. Vor allem für stillende Mütter ist die Nähe zum Kind angenehm.
Nachteile eines Familienbetts:
- Gegenseitiges Wachhalten: Kleine Kinder haben oft wilde Träume und bewegen sich deshalb stark im Schlaf – was Eltern natürlich den Schlaf rauben kann. Umgekehrt gehen viele Elternteile später ins Bett als ihre Kinder und könnten sie dadurch wieder aus dem Schlaf reissen. Zudem schnarchen Erwachsene öfter und deutlich lauter als Kinder.
- Wärme- / Kälte-Bedürfnis: Gemäss macbett.com beträgt die optimale Schlafzimmertemperatur für Erwachsene 20 bis 22 Grad, für Kinder jedoch nur 16 bis 18 Grad. Ist es zu warm, können Kinder überhitzen.
- Wenig Paarzeit: Schläft man als Eltern mit Kindern im selben Bett, geht noch mehr Zweisamkeit verloren, als dies im Familienalltag sowieso schon der Fall ist.
- Plötzlicher Kindstod: Im Familienbett ist die Gefahr – wie bereits angetönt – höher, dass kleine Kinder überhitzen. Zudem könnten die Eltern aus Versehen übers Baby rollen oder das Baby könnte aus dem Bett fallen. Es ist daher empfehlenswert, Kinder bis 12 Monate in einem Beistellbett schlafen zu lassen.
Folgende Sicherheitsmassnahmen können Babys im Familienbett schützen:
- Gemäss swissmom.ch sollte das Leintuch möglichst straff sitzen, sodass sich das Kind nicht drin verheddern kann.
- Das Familienbett muss aus einer durchgehenden Matratze bestehen, damit ein Baby nicht in den Spalt gerät.
- Am besten ist es, wenn das Kind in einem eigenen Schlafsack schläft.
- Das Bett muss gesichert werden, um Stürze zu verhindern.
- Es ist nicht empfehlenswert, dass ein Baby zwischen beiden Elternteilen schläft, sondern besser am Rand neben der Mutter.