Die Clooneys hatten eine, Prinz Harry und Herzogin Meghan ebenso, auch Jools und Jamie Oliver, Morgan und Bode Miller, Brian Austin Green und Megan Fox – und spätestens seit dem Film «Tully» mit Charlize Theron wissen wir alle, dass man Nannys auch nur für die Nacht buchen kann.
Aber können sich dies auch Eltern leisten, die nicht Millionen mit Filmen, Kochen oder Werbung verdienen?
«Ja», sagt Margrit Bumann von der Nanny-Agentur www.zipfelzapf.ch, «auch in der Schweiz gibt es Eltern, die sich Nacht-Nannys leisten.» Meistens einfach nicht so lange wie eben die Stars und Royals, die Nannys über Monate oder Jahre und rund um die Uhr zur Seite haben. «Unter unseren Kundinnen und Kunden für Nacht-Nannys sind einerseits Eltern mit abendlichen Verpflichtungen und andererseits frischgebackene Eltern in herausfordernden Situationen, etwa mit Zwillingen oder mit einem Baby, das Krämpfe hat oder in der Nacht noch viel Aufmerksamkeit braucht. Meistens kommen Paare auf uns zu, die sich mal eine Pause und etwas Schlaf gönnen wollen und darum für drei oder vier Nächte eine Nanny buchen», erzählt Margrit Bumann. «Nach der ersten durchgeschlafenen Nacht sind sie glücklich wie nie – und mit jeder weiteren Nacht geht es ihnen besser.»
Bei «Zipfel Zapf» kostet eine Nachtschicht je nach Dauer und abhängig davon, ob die Nanny zwischendurch auch etwas schlafen kann («Schlafstunden sind preisgünstiger»), mit Sozialleistungen 300 bis 400 Franken. Also ein Betrag, den sich die meisten von uns nicht für beliebig viele Nächte leisten können. Was aber in den meisten Fällen auch gar nicht nötig sei, sagt Margrit Bumann: «Gerade bei Neu-Eltern klappen nach einigen Nächten mit einer Nanny dann oft auch die Nächte besser, in denen sie die Versorgung ihres Babys wieder selbst übernehmen.» Denn ihre Nannys übernehmen nicht nur die Nachtwache. «Unsere Intention ist es, Eltern auch darin zu unterstützen, es nachher selbständig zu schaffen.»
Eine der «Zipfel Zapf»-Nannys ist Anne Marie Kurz. Früher in der Modebranche tätig, begleitet sie seit über zwei Jahrzehnten Familien oft über mehrere Jahre, teilweise auch mit Nachteinsätzen. Während tagsüber verschiedenste Aktivitäten gefragt seien, stünden in den abendlichen und nächtlichen Einsätzen vor allem die Vermittlung von Ruhe und Geborgenheit im Zentrum – «und die Aussicht darauf, dass die Eltern beim Aufwachen am nächsten Morgen wieder zu Hause sein werden.» Falls sie die Familie noch nicht kennt, sei es ideal, wenn die Eltern zu Beginn der Nachtschicht etwas Zeit für ein Gespräch hätten. Danach erfolgt der weitere Ablauf entsprechend den Wünschen der Eltern. «Dabei ist es besonders wichtig, die gewohnten Abendrituale und Schlafenszeiten der Kinder zu beachten.»
Und wenn die Kleinen schliesslich friedlich schlummern, meldet sie sich mit einer kurzen Nachricht bei den Eltern, falls diese ausser Haus sind. Feierabendstimmung kommt dann aber keine auf bei der Nacht-Nanny: «Für mich persönlich ist nicht an Schlaf zu denken», sagt Anne Marie Kurz, «ich beschäftige mich lieber, erledige etwas auf dem Handy oder lese, um wach zu bleiben. Ich könnte gar nicht beruhigt einschlafen», erzählt sie. Und fügt schmunzelnd an: «Schliesslich möchte ich nicht, dass die Eltern bei ihrer Rückkehr mich aufwecken müssen …»
Falls ihr also keine Grosseltern zur Seite habt, die mal eine Nachtschicht übernehmen könnten, wärs vielleicht eine Überlegung wert, euch zwischendurch eine Nacht-Nanny zu gönnen. Das kann auch ein wundervolles Geschenk für befreundete Eltern mit einem aufgeweckten Neugeborenen sein … Für einen tiefen, festen Schlaf – und einen Glow wie jener der frischgebackenen, blendend aussehenden Hollywood-Mütter.
Immer noch müde? Dann schaut euch unsere Tipps rund um Babys Schlaf an.