Welches sind die häufigsten Bissverletzungen, die Sie behandeln?
Etwa 60 bis 70 Prozent der Bissverletzungen stammen von Hunden, rund 20 Prozent von Katzen. Bisse von kleineren Tieren müssen nur sehr selten im Spital versorgt werden. Die restlichen 10 Prozent der Bisswunden stammen von Menschen. Meistens handelt es sich dabei um indirekte Bissverletzungen, die beispielsweise beim Zusammenprall zweier Kinderköpfe entstehen.
Wie reagiere ich richtig, wenn mein Kind von einem Tier gebissen wurde?
Ist die Verletzung oberflächlich, reinigen und desinfizieren Sie die Wunde. Legen Sie einen Verband an und vergessen Sie nicht, die Stelle regelmässig auf Infektionen (Rötung, Schwellung, Schmerz) zu kontrollieren. Diese tauchen bei Tierbissen früh auf, also bereits am ersten oder zweiten Tag. Nicht selten sind es gerade Katzenbissverletzungen, bei denen die Wund zwar klein ist, der Zahn aber tief unter die Haut geht und dort Bakterien hinterlässt.
Was mache ich, wenn die Wunde gross ist?
Bei tieferen und blutigen Wunden stillen Sie als Erstes die Blutung mit einem sauberen Tuch. Danach reinigen und desinfizieren Sie die betroffene Stelle und legen Sie einen Verband an. Auch hier gilt es, auf Infektionen zu achten. Eine offene Wunde mit vollständiger Durchtrennung der Haut sollten Sie ärztlich kontrollieren lassen. Auch hier gilt es vor allem, auf Infektionen zu achten.
Wann muss ich auf jeden Fall zum Arzt?
Wenn die Wunden gross und/oder tief sind, das Kind starke Schmerzen hat oder der Verdacht auf eine Infektion besteht, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Aufgrund ihrer geringen Körpergrösse werden Kinder von Hunden häufig im Kopfbereich gebissen. Auch solche Wunden gehören in die Hände eines Profis. In schweren Fällen werden Kinder unter Narkose operativ behandelt.
Muss man als Eltern von kleinen Kindern grundsätzlich Angst vor dem Umgang mit Hunden und Katzen haben?
Das kann man so natürlich nicht sagen. Aber: Auch wenn man das Tier gut kennt, bleibt immer ein Restrisiko, dass es irgendwann zu einer Bissverletzung kommt. Dies zeigen auch die Zahlen: Etwa 80% der Hunde, die zubeissen, sind bekannt. Es handelt sich also um den eigenen Hund oder das Tier eines Bekannten.
Die besten Tricks zur Prävention von Bissverletzungen durch Tiere
- Versuchen Sie, Ihr Kind zu einem vorsichtigen, aber nicht ängstlichen Verhalten mit Tieren anzuleiten.
- Trotz aller Vorsichtsmassnahmen: Ein Tier kann unberechenbar reagieren, auch wenn es sich um den süssen Familienhund oder Nachbars Katze handelt.
- Halten Sie Ihr Kind vor fremden Tieren fern.
- Passen Sie auf, dass Ihr Kind keine schlafenden Tiere weckt.
- Achten Sie darauf. dass Ihr Kind keine essenden Tiere stört.